Ein Geburtsglückwunsch von Birgit Reuther

Lieber Jay Z, Sie sind Vater geworden. Herzlichen Glückwunsch! Wir sind sicher, Sie freuen sich sehr. Nein, wir wissen es. Denn Sie mussten ja, in ihrem Beruf als Rapper, unmittelbar nach Durchtrennung der Nabelschnur ihre Freude in einem Song von innen nach außen pressen. "Glory" heißt das gute Stück. Nicht das Kind. Das Lied. Und es beginnt mit einem dumpfen Beat. Haben Sie da etwa schon pränatal Herztöne aufgenommen, um ein wenig schwanger zu gehen mit Ihrem musikalischen Baby? Und dann hat das Kleine (das Kind, nicht das Lied) nicht zuerst die Brust, sondern sofort das Mikro bekommen? Wir hören rhythmisches Quäken und fragen uns noch, ob da die Sample-Maschine künstlich nachgeholfen hat. Stichwort: kreative Befruchtung. Doch als dann eindeutig Babygeschrei zu vernehmen ist, fällt unser Blick auf den kompletten Titel: "Glory feat. B.I.C.". Raucher mögen an eine Feuerzeugmarke denken. Doch die Initialen stehen für Blue Ivy Carter. Und Sie haben mit dem "Blauen Efeu" den wohl jüngsten Hip-Hop-Star gezeugt. Gemeinsam mit Beyoncé (die Gene!). Sie erklären das ganz genau: "You're my child with a child from Destiny's Child." Lieber Jay Z, danke, toll gereimt, wirklich!

Auf Ihrer Webseite verstecken Sie den Song ja hinter einem Foto des New Yorker Empire State Buildings. Klotzen mit dem Kleinen statt einfach bloß kleckern. Das kommt sowieso. Mit dem ersten Breichen. Auf den Song sind wir schon gespannt.