Die großen deutschen Autokonzerne haben das Jahr 2011 mit Bravour bestanden. Volkswagen, Daimler und BMW jagten von Rekord zu Rekord. Auf dem Weg zum größten Autohersteller der Welt drückte insbesondere VW ordentlich aufs Gaspedal. Die Wolfsburger liegen nun hinter dem Weltmarktführer General Motors und vor Toyota auf Platz zwei. Im Premiumsegment kämpfen BMW, Mercedes-Benz und Audi um den Titel des größten Herstellers. Bis 2020 beanspruchen dort alle drei die Führung. VW-Chef Martin Winterkorn hat sich das Ziel gesetzt, spätestens 2018 weltweit die meisten Autos zu verkaufen.

Größe scheint in unserer Gesellschaft zuweilen ein Selbstzweck zu sein - wir leben in einer Zeit, in der sich die Metropolen mit den höchsten Wolkenkratzern übertreffen und in der Industrieländer um das größte Bruttosozialprodukt ringen.

Dabei ist der Kampf um die Größe oft nicht viel mehr als ein Imagefaktor. Das muss auch den Automanagern klar sein, die jetzt die Verkaufszahlen jeden Monat wie ein Mantra rezitieren. Größe allein hat Daimler nach der Fusion mit Chrysler ins Unglück gestürzt, GM rauschte 2009 in die Pleite, obwohl der Konzern es zuvor zum weltweit größten Privatunternehmen gebracht hatte. Porsche vergaloppierte sich mit dem Plan, die 15-mal größere VW-Gruppe schlucken zu wollen. Wettbewerb schafft Innovationen. Und Ziele spornen in unserer Leistungsgesellschaft an. Es müssen allerdings auch die Richtigen sein. Wie wäre es, statt mit purer Größe, mit Kundenzufriedenheit oder dem umweltverträglichsten Auto zu punkten?