Hafen-Baufirma stellte HPA falsche Rechnungen. Firmeninhaber bereits zu Bewährungsstrafe verurteilt. Ausschluss von öffentlichen Aufträgen.

Hamburg. Falsche Rechnungen, angebliche Arbeiten an Kaimauern, die in Wirklichkeit gar nicht existierten, sowie großzügige Bau-Unterstützung bei einer spanischen Ferienimmobilie im Gegenzug: Vergangenes Jahr erschütterte die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) ein Korruptionsskandal , in den mehrere HPA-Mitarbeiter und verschiedene Firmen verwickelt waren und ein Schaden von mehr als 500.000 Euro entstand. Es gab Bewährungsstrafen und eine Haftstrafe für den hauptbeschuldigten Behörden-Mitarbeiter. Jetzt schloss die Hamburger Finanzbehörde sozusagen das letzte Kapitel dieses Falls. Eine der beteiligten Baufirmen wird von ihr "wegen nachgewiesener Unzuverlässigkeit" für zwölf Monate von der Vergabe ausgeschlossen. Der Firmeninhaber war bereits vom Landgericht zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Weitere fünf andere Handwerksfirmen waren schon zuvor von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen worden - und dürfen inzwischen bereits teilweise wieder für die Stadt arbeiten. Das in den Fall verwickelte Generalunternehmen aus dem Süderelberaum ist inzwischen in die Insolvenz gegangen.

Der Korruptionsfall hatte sich in eine Vielzahl von Vorfällen aufgespalten, die sich zwischen 2001 und 2005 ereignet hatten. Im Wesentlichen betraf es Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten an Kaimauern. Dabei wurden Arbeitsstunden in Rechnung gestellt, die nie angefallen waren. Der beschuldigte Hafenamts-Mitarbeiter "unterließ es bewusst, die Rechnungen einer eingehenden Kontrolle zu unterziehen", so die Finanzbehörde.

Aufgefallen war der Korruptionsskandal durch einen Arbeitsgerichtsprozess. Der gefeuerte Mitarbeiter des hauptbeschuldigten Generalunternehmers hatte dabei im Zorn angeboten, "einmal aus der Praxis zu plaudern" - was er dann auch zur Genüge tat und die Ermittlungen in Gang setzte.