Anteil der jungen städtischen Mitarbeiter mit ausländischen Wurzeln hat sich verdreifacht. Das Ziel, die Quote auf 20 Prozent zu heben, wurde verfehlt.

Hamburg. Die Zahl der Auszubildenden ausländischer Herkunft in der hamburgischen Verwaltung hat sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdreifacht. "Im vergangenen Jahr konnte jeder sechste Ausbildungsplatz mit einer Nachwuchskraft mit Migrationshintergrund besetzt werden", sagte Personalamtsleiter Volker Bonorden. Es sei gelungen, den Ausgangswert von 2006 von 5,2 Prozent auf 16,5 Prozent im vergangenen Jahr zu heben. 91 der 550 eingestellten Auszubildenden hatten demnach einen Migrationshintergrund. Mit dem Ablauf des Jahres 2011 endete auch eine entsprechende Senatskampagne. Das Ziel, die Quote auf 20 Prozent zu heben, wurde verfehlt.

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Dies gelte allerdings nicht für die Laufbahnen in der Steuerverwaltung oder den Allgemeinen Diensten, etwa in den Bezirksämtern. Dort seien Anteile von mehr als 20 Prozent zu verzeichnen. Die Kampagne "Wir sind Hamburg! Bist du dabei?" richtete sich vor allem an Schüler und sollte die Integration von Migranten fördern. Laut Bonorden haben 30 Prozent der Hamburger einen Migrationshintergrund. Bei der Gruppe der unter 18-Jährigen betrage der Anteil sogar 46 Prozent. Seit dem Beginn der Maßnahme, die insgesamt 535 000 Euro gekostet hat, seien 385 Auszubildende mit Migrationshintergrund eingestellt worden. Der Anteil aller Mitarbeiter ausländischer Herkunft in der Verwaltung mit rund 73 000 Mitarbeitern beträgt laut einer Befragung 8,9 Prozent.

Warum das selbst gesteckte Ziel einer Quote von 20 Prozent nicht erreicht wurde, hat laut Bonorden, der im Juni nach 17 Jahren an der Spitze der Hamburger Personalverwaltung in den Ruhestand geht, vielfältige Gründe. So habe es wegen Sparmaßnahmen im Bereich der Justiz einen zweijährigen Einstellungsstopp gegeben. Die Kampagne, die sich an Schüler richtete, habe zudem potenzielle Feuerwehrleute nicht erreichen können, da diese zuvor Lehrberufe ergreifen müssten. Und bei der Polizei scheiterten viele Bewerber an den Deutsch- und Mathe-Tests. Christiane Schneider, Vize-Fraktionschefin der Linken, kritisierte, dass das 20-Prozent-Ziel verfehlt worden ist. "Die interkulturelle Öffnung der Verwaltung ist ins Stocken geraten. Leider fällt dem Senat nun nichts anderes ein, als die Kampagne einzustellen."