Die “Spaßparade“ zum Abschluss fehlte. Straßenfest konnte nicht alle überzeugen

"Ohne die 'Spaßparade' fehlt etwas!" Christian, 43, und Ingrid Walther, 42, waren sich einig: Die Altonale, sie hatte in diesem Jahr keinen richtigen Abschluss. Den sollte am Wochenende eigentlich ein bunt-lebendiges Straßenfest bilden. "Aber sowohl von Buntem als auch von Lebendigkeit gab's nicht viel zu sehen", konstatierte das Ehepaar aus Ottensen und stellte dem Ende der nunmehr zwölften Ausgabe von Norddeutschlands größtem Kulturfest damit ein eher mäßiges Zeugnis aus.

Die Walthers hatten recht: Zwar waren die Menschen recht zahlreich unterwegs - nach Veranstalterangaben kamen mehr als 500 000 Gäste -, aber ordentliche Feierstimmung wollte nicht wirklich aufkommen. Dabei war zwischen Altonaer Rathaus und Bahrenfelder Straße, Ottenser Hauptstraße sowie Neuer Großer Bergstraße einiges los: eine Mittelalter-Kirmes gab es ebenso wie einen Antik- und Flohmarkt, eine Tanzbühne ebenso wie ein paar Karusselle - von den ungezählten Spiel- und Imbissbuden ganz zu schweigen. Und so war es wohl nicht zuletzt das nasskalte Wetter, das mit seinen immer wiederkehrenden Regenschauern für schlechte Laune bei den Besuchern des Altonale-Straßenfestes sorgte. "Lange hält es bei dieser Herbstkulisse wahrscheinlich keiner draußen aus", vermuteten Christian und Ingrid Walther.

Immerhin: Das anfängliche Altonale-Programm, das vor dem Straßenfest bereits seit dem 3. Juni stattgefunden und wie in der Vergangenheit mit viel Kultur aus zum Beispiel Schauspiel, Lesungen und Livemusik aufgewartet hatte, ist nach Meinung der Veranstalter von den Besuchern wie erwartet positiv aufgenommen worden. "Wir sind mit der Publikumsresonanz vollauf zufrieden", sagte Katharina Regenstein, Pressesprecherin der Altonale. Sie ergänzte: "Wir konnten die Besucherzahl so hoch halten wie im vergangenen Jahr, und das wohlgemerkt ohne das Zugpferd der 'Spaßparade'!" Höhepunkt sei diesmal die Zusammenarbeit mit dem diesjährigen Gastland Österreich gewesen, so Regenstein weiter.

Der frühere Altonale-Abschluss, die "Spaßparade", soll nun im Rahmen von "STAMP - Das internationale Festival der Straßenkünste Hamburg" nachgeholt werden.

STAMP steht für "The Street Arts Melting Pot" und soll vom 3. bis zum 5. September über die Bühne gehen. Die "Spaßparade" war im Vorfeld von den restlichen Altonale-Veranstaltungen abgekoppelt worden, um für das neu gegründete STAMP von vornherein einen strahlkräftigen Kern gewährleisten zu können.