Der neu gestaltete Markt wurde nach fast fünf Jahren eingeweiht

"Was sich hier geändert hat?", fragt Hermann Lackemann mit einer Stimme voller Erstaunen, das dem Gegenüber wohl nahelegen soll: Mensch, das sieht man doch sofort! Aber Lackemann ist höflich und erklärt: "Vorher war das hier ja bloß 'ne öde Straße. Aber jetzt", sagt der 85-jährige Wandsbeker und jubelt nun fast, "jetzt haben wir hier einen richtigen Boulevard!" Lackemann steht gerade am Wandsbeker Markt. Und von eben diesem schwärmt er auch.

Dieser Markt wurde am Freitag neu eröffnet und trägt seither den Beinamen "BID". Das steht für "Business Improvement District", was wiederum bedeutet, dass ein Zusammenschluss von Grundeigentümern und Geschäftsleuten mit einem eigenen Konzept ins Quartier investiert, um es aufzuhübschen und neu zu beleben. Der BID umfasst den Bereich rund um den Wandsbeker Marktplatz zwischen Robert-Schuman-Brücke und Hammer Straße.

"Die Wandsbeker Marktstraße hat durch breite, schwellenfreie Gehwege, neue Beleuchtung, hochwertiges Stadtmobiliar und neue Bäume einen großzügigen Boulevardcharakter erhalten." So beschreibt es das Wandsbeker Bezirksamt. Hermann Lackemann drückt es etwas lebendiger aus: "Frisch und schick sieht's jetzt bei uns aus. Die Verbreiterung des Gehwegs vor dem Quarree um zweieinhalb auf neun Meter, ja, die macht was her! Praktisch sind zudem die neuen Sitzbänke und Fahrradständer."

Freitagvormittag: Nacheinander treten Staatsrat Volkmar Schön (als Vertretung für den erkrankten Bürgermeister Ole von Beust), Wandsbeks Bezirksamtsleiterin Cornelia Schroeder-Piller und Holger Gnekow, der Vorsitzende des Vereins "City Wandsbek", ans Mikrofon und eröffnen damit den BID. Hunderte Menschen hören ihnen zu, als sie eine halbe Stunde lang immer neue Formulierungen für eine Aussage finden: "Das BID ist ein voller Erfolg!" Was sich etwa daran zeige, dass Wandsbeks Herz nun in neuem Glanze erstrahle, und was beweise, dass die Wandsbeker Einwohner, Geschäftsleute und Politiker Großes schaffen könnten, wenn sie an einem Strang zögen.

Bis Sonntag herrscht auf dem Wandsbeker Markt nun Kirmes-Atmosphäre. "Diesen fröhlichen Trubel hat Wandsbek sich verdient", findet Hermann Lackemann. Und denkt dabei wohl an all das, was der Bezirk zuvor investiert hat: nämlich dreieinhalb Jahre Planung, ein Jahr Bauzeit und rund vier Millionen Euro.