Eine Glosse von Tino Lange

Seit der biblischen Offenbarung des Johannes fürchten sich Gläubige vor den Boten des nahenden Welten-Endes, den vier Apokalyptischen Reitern. Sie sind Sinnbilder für Plage, Krieg, Tod und Furcht, wobei die genaue Interpretation natürlich theologische Auslegungssache ist.

Sehr einfach ist es aber, den schaurigen Galoppern vier apokalyptische Musikinstrumente zuzuordnen. Da wäre als Erstes die Schweineorgel, seit den halbstündigen Solo-Eskapaden von Ray Manzarek (The Doors) oder Jon Lord (Deep Purple) gehasst und gefürchtet. Zweiter im Bunde ist das Banjo, sowohl im Oldtime-Jazz als auch bei aktuellen Pop-Lieblingen wie Mumford & Sons nicht wegzudenken, aber manchem Musikfreund ein Gräuel. Der dritte Bote des Weltunterganges ist der Dudelsack, Grund genug, keine Fußball-Weltmeisterschaft nach Schottland zu vergeben.

Womit wir beim vierten Schrecknis wären, der Vuvuzela. 3400 Jahre nach dem Mauerfall von Jericho erkennen wir, dass doch etwas dran gewesen sein muss an den im Buch Josua erwähnten erderschütternden Posaunen. Denn auch Fifa-Boss Sepp Blatter wird schon im Buch Josua erwähnt: "Aber alles Silber und Gold soll dem Herrn geheiligt sein, dass es zum Schatz des Herrn komme."

So sind die apokalyptischen Musikinstrumente komplett. ARD-Moderator Gerhard Delling fasst es so zusammen: "Südafrika ohne Vuvuzelas ist wie Deep Purple ohne Orgel."