SPD-Familienexpertin Carola Veit kritisiert die Aufklärung von Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) im Fall Lara-Mia. So fehle in den Akten, die der Senat der Bürgerschaft vorgelegt hat, die externe Bewertung des Handelns des Rauhen Hauses ("Gottschalck-Bericht"), obwohl er der Sozialbehörde seit September 2009 vorliege. In Abstimmung mit dem sozialen Träger habe die Sozialbehörde "wesentliche Informationen" zurückgehalten. Außerdem sei das Jugendamt vom Rauhen Haus nicht darüber informiert worden, wann und wie Lara und ihre Mutter betreut wurden.

CDU-Familienexperte Stephan Müller kommt zu einem völlig anderen Ergebnis: "Die Versäumnisse in Hilfeplanung und -verlauf liegen beim Bezirksamt Mitte." Das habe die von Markus Schreiber (SPD) geleitete Behörde "längst eingeräumt", so Müller. Unverständlich seien die wiederholten Anschuldigungen, dass Informationen vorenthalten wurden. "Hier sagt Frau Veit wissentlich die Unwahrheit", so Müller. Alle Unterlagen, die nicht dem Sozialdatenschutz unterliegen, habe die Sozialbehörde zur Verfügung gestellt.