Kleingärten in Wilhelmsburg werden für 4,8 Millionen Euro neu hergerichtet

Die Vorbereitungen für die Sanierung des schadstoffbelasteten Kleingartenvereins 723 in Wilhelmsburg haben begonnen. Im Sommer 2007 war bekannt geworden, dass der Boden in der Laubenkolonie am Niedergeorgswerder Deich teilweise hochgradig mit den krebserregenden Giftstoffen Benzoapyren und Arsen verseucht ist: Die Umweltbehörde empfahl den Laubenpiepern unter anderem, auf den Anbau von Kartoffeln, Gemüse und bodennah wachsenden Beeren zu verzichten, bei der Gartenarbeit Handschuhe zu tragen und Kinder nicht auf dem verseuchten Boden spielen zu lassen.

Nun soll der südliche Teil der Kleingartenanlage saniert werden. "Seit dem Frühjahr räumt eine von der Finanzbehörde beauftragte Fachfirma die Lauben", sagt Volker Dumann, Sprecher der Umweltbehörde. Die Sanierung starte Anfang 2011 und dauere voraussichtlich bis zum Winter. "Es wird einen kompletten Bodenaustausch geben." Das Gelände werde anderthalb bis zweieinhalb Meter tief ausgebaggert. Aufgefüllt werde es mit besonderem Sand, der Wasser halten könne.

Der Sand werde mit Mutterboden bedeckt, damit die Kleingärtner wieder Obst, Gemüse und Grün anpflanzen könnten. "Im Frühjahr 2012 können die Pächter die neu gestalteten Parzellen wieder benutzen", so Dumann. "Nach Absprache mit dem Landesbund der Gartenfreunde werden die Parzellen jeweils 300 Quadratmeter netto groß sein." Das bedeutet, dass einige Gärten kleiner, einige aber auch größer werden als vorher. Die Kosten für die Sanierung von rund 4,8 Millionen Euro trage die Stadt.

Unklar ist noch, was mit dem nördlichen Teil des Kleingartens passiert. Dumann: "Der Bereich ist abgezäunt, da auch hier der Boden belastet ist - jedoch nicht so stark wie im Süden der Laubenkolonie." Über die Zukunft dieses Geländes müsse das zuständige Bezirksamt Mitte entscheiden.