ADAC legt Hamburger Geschwindigkeitsstudie vor und verlangt mehr Kontrollen

Hamburg. Der ADAC hat bei Geschwindigkeitsmessungen vor Hamburger Schulen erhebliche Tempo-Verstöße festgestellt. Die Tester untersuchten im Mai jeweils einen Tag lang zwischen 6 und 22 Uhr das Verhalten von Autofahrern vor fünf Schulen. Das Ergebnis ist besorgniserregend. Im Schnitt fuhren 64 Prozent zu schnell.

Vor zwei Jahren hatte der Automobilclub schon einmal das Tempo vor Hamburger Schulen kontrolliert - jetzt waren die Ergebnisse teilweise noch schlechter. Vor der Ganztagsschule Mümmelmannsberg (Billstedt) etwa waren 83 Prozent der 2725 erfassten Fahrzeuge schneller als die erlaubten 30 km/h unterwegs - eine Steigerung von sechs Prozentpunkten gegenüber der Stichprobe im Jahr 2008.

Hartwig Goldenbaum, Vorstand für Technik und Verkehr beim ADAC Hansa, warf der Stadt vor, die damals geforderten Umbauten nicht realisiert zu haben. "Dabei lässt sich das Tempo mit relativ günstigen Maßnahmen sehr leicht reduzieren." Er verlangte zudem die Ausweitung der Geschwindigkeitskontrollen vor Schulen.

Die Polizei wies die Kritik zurück und sprach von "Einzelfällen". "Wir messen regelmäßig vor Hamburger Schulen", sagte Polizeisprecher Holger Vehren. "Die ADAC-Ergebnisse können wir nicht bestätigen."