Hamburg. Es ist eines der Vorzeigeprojekte des schwarz-grünen Senats. Jetzt liegt die erste Kostenschätzung für den geplanten Bau der Hamburger Stadtbahn vor. Der rund 7,7 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen dem Bramfelder Dorfplatz und der Kellinghusenstraße wird nach Abendblatt-Informationen mindestens 138 Millionen Euro kosten. Bislang hatte es geheißen, dass pro Kilometer zwischen 15 und 20 Millionen Euro veranschlagt werden müssen. Nun ist klar: Die Kosten liegen laut Schätzung der Hochbahn-Planer im oberen Bereich dieser Preisspanne, etwa bei 18 Millionen Euro.

Hochbahn-Chef Günter Elste hatte im Vorfeld immer betont, dass der Bau der Stadtbahn anspruchsvoll sei: "Wir bauen in der Stadt, und danach soll es hier schöner aussehen als vorher." Allerdings ist in der Schätzung weder der nötige Bau eines neuen Betriebshofs noch die Anschaffung der Fahrzeuge enthalten. Auch die Betriebskosten wurden nicht berücksichtigt.

Ob das Projekt angesichts der knappen Haushaltskassen wie vorgesehen verwirklicht werden kann, ist unklar. Der Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde, Enno Isermann, sagte nur: "Wir werden die Zahlen jetzt prüfen und zeitnah der Öffentlichkeit präsentieren." CDU-Verkehrsexperte Klaus-Peter Hesse meinte: "Die Behörde muss nun ermitteln, wie sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis darstellt. Davon hängt auch ab, ob der Bund dieses wichtige Vorhaben mit bis zu fünfzig Prozent bezuschusst." (ug)