Das Landgericht hat einen 33 Jahre alten Mann wegen schweren Kindesmissbrauchs zu einer Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren verurteilt. Seine mitangeklagte Ex-Frau, 31, erhielt eine zur Bewährung ausgesetzte Freiheitsstrafe von zwei Jahren. Es handele sich um einen "außergewöhnlichen Fall, der eine außergewöhnliche Strafe erfordert", sagte der Vorsitzende Richter. Die Taten seien "entsetzlich, abstoßend und ekelhaft". Nach Überzeugung des Gerichts hatten sich die Eheleute zwischen 2002 und 2006 an ihren zwei Töchtern vom Säuglingsalter an vergangen. Pascal K. habe sie überdies zum Oral- und Geschlechtsverkehr gezwungen. Angeklagt waren acht Missbrauchsfälle. Strafverschärfend wertete die Kammer, dass Pascal K. trotz erdrückender Beweise schwieg und so das Gericht zwang, seine älteste Tochter, inzwischen acht Jahre alt, zu vernehmen. Seine Ex-Frau hatte die Vorwürfe eingeräumt. Als Motiv gab sie an, ein E-Mail-Freund habe ihr zu einem "kontrollierten Missbrauch" geraten, damit Pascal K. sich nicht einseitig an den Mädchen vergreife. "Eine absurde Geschichte", urteilte das Gericht. Nach Überzeugung der Kammer steckte hinter dem Verfasser Pascal K., der so seine sexuellen Wünsche ventilierte. Die Kinder leben inzwischen bei Pflegefamilien. Pascal K.s Verteidiger kündigte Revision gegen das Urteil an.