“Wir sind rund um die Uhr mit den Kindern beschäftigt“, sagt Familienvater Hayri Aydin. Schlaf am Stück ist selten geworden.

Hamburg. Egal, wo die vier auftauchen - sie ziehen alle Blicke auf sich und zaubern den entzückten Betrachtern ein Lächeln ins Gesicht. Nicht nur, weil Melda, Salih, Nazli und Kerem zuckersüß sind, sondern auch, weil die vier Säuglinge etwas ganz Besonderes sind. "Die Wahrscheinlichkeit, Vierlinge zu bekommen, liegt bei 1:600.000", sagt Professor Bernhard-Joachim Hackelöer, unter dessen Leitung die Babys am 11. Februar in der Asklepios-Klinik Barmbek zur Welt kamen.

+++ Die Sensation von Barmbek: Vierlinge geboren +++

Knapp vier Monate später hat sich das Miniquartett prächtig entwickelt. "Die Kinder wiegen jetzt zwischen 3800 und 5200 Gramm und sind kerngesund", sagt Hayri Aydin mit väterlichem Stolz. Bei ihrer Geburt wogen die zwei Jungs und zwei Mädchen unter 1450 Gramm und brauchten eine Magensonde mit Muttermilch und Frühchennahrung. Heute verspeisen die Knirpse 24 Fläschchen Milch am Tag. "Wir sind rund um die Uhr mit den Kindern beschäftigt", sagt der 36 Jahre alte Familienvater. Mehr als zwei Stunden Schlaf am Stück sei für die Eltern nicht drin. "Aber wenn uns die Kleinen anlächeln, ist der Stress sofort vergessen", sagt er mit sanfter Stimme. "Die vier sind unser Sonnenschein. Unser ganzes Glück."

Glück - das scheint die aus der Türkei stammende Familie Aydin nun auf ihrer Seite zu haben. Noch in den ersten Wochen nach der Geburt der Kinder hatte das Ehepaar keine Wohnung. "Aber pünktlich zur Entlassung aus dem Krankenhaus habe ich ein neues Zuhause für uns gefunden", sagt Hayri Aydin. Seit dem 1. April lebt die Familie in einer Vierzimmerwohnung in Steilshoop.

Seit gestern kann das Paar auch endlich mit den Vierlingen spazieren gehen. "Professor Bernhard-Joachim Hackelöer hat uns zwei Zwillingskinderwagen geschenkt", sagt Aydin. Darüber freue er sich sehr. "Das Schicksal der Familie hat mich berührt", sagt der Mediziner. Deshalb habe er der Familie helfen wollen. "Außerdem habe ich selbst vier Kinder und weiß, was das kostet." Nur eins fehlt den Aydins jetzt noch. "Ein Auto, in dem alle vier Kinder Platz haben", sagt Hayri Aydin. Aber das könne er sich leider nicht leisten. "Ich hoffe, dass sich vielleicht Spender finden, die die Familie finanziell dabei unterstützen, ein neues Auto anzuschaffen", sagt Bernhard-Joachim Hackelöer. Das wünsche er den sechs von Herzen.

Und wünscht sich das Ehepaar noch mehr Nachwuchs? Hayri Aydin lacht und schüttelt den Kopf: "Nein. Meine Frau wollte immer vier Kinder - und die haben wir jetzt." Vier gesunde Babys, deren Charme sich keiner entziehen kann.