Es sind quadratische Messingplatten im Format zehn mal zehn Zentimeter. Namen sind darauf zu lesen und wenige Daten. Und doch steht jedes Einzelne dieser schlichten Metallquadrate für den Lebens- und Leidensweg eines Menschen, der in dieser Stadt gelebt und gewirkt hat, der hier Familie, Freunde, Nachbarn hatte und dem eines Tages alles genommen wurde.

Jeder "Stolperstein", den der Künstler Gunter Demnig im Straßenpflaster vieler deutscher und einiger ausländischer Städte verlegt, entreißt das Schicksal eines von den Nationalsozialisten verfolgten Menschen dem Vergessen.

Gestern kamen in Hamburg zehn neue Namen hinzu: Dr. Ernst Delbanco, Hedwig Klein, Prof. Agathe Lasch, Prof. Gerhard Lassar, Dr. Martha Muchow, Prof. Dr. Kurt Perels, Hans Conrad Leipelt, Reinhold Meyer, Margarethe Rothe und Friedrich Geussenhainer. Im Rahmen einer Feierstunde wurden für diese Hamburger Akademiker, die die Nazis aufgrund ihrer jüdischen Herkunft oder ihres politischen Engagements verfolgten, ermordeten oder vertrieben, auf dem Straßenpflaster vor dem Universitätshauptgebäude an der Edmund-Siemers-Allee 1 "Stolpersteine" verlegt.

"Solange Namen genannt werden, sind diese Menschen nicht vergessen", sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust, der gemeinsam mit Bischöfin Maria Jepsen, Uni-Präsident Dieter Lenzen, dem Künstler Gunter Demnig und zahlreichen Uni-Mitarbeitern und anderen Interessierten an der Feierstunde teilnahm.

Insgesamt erinnern jetzt in Hamburg 3000 Stolpersteine an Menschen, die dieser Stadt genommen wurden. Sie laden dazu ein, kurz innezuhalten und der Opfer zu gedenken.