Gerechtfertigt

"Bischof Mixa bietet dem Papst seinen Rücktritt an", Hamburger Abendblatt, 22. April

Wer Eltern generell vorwirft, sie würden im höchsten Maße unmoralisch handeln, wenn sie Empfängnisverhütung und Abtreibung betrieben, in wilder Ehe oder geschieden zusammenlebten, ihre Kinder in der Kita anmeldeten und sie körperlich züchtigten, der muss damit rechnen, dass er eines Tages an seinen eigenen Maßstäben gemessen wird. Und Bischof Mixa hat gelogen und als Diener Gottes Heimkinder geschlagen anstatt ihnen Verständnis und die notwendige Liebe zukommen zu lassen. Demzufolge ist das Rücktrittsgesuch von Bischof Mixa an Papst Benedikt XVI. mehr als gerechtfertigt.

Roland Klose, per E-Mail

Die Hälfte

"Jeder vierte Hamburger hat Heuschnupfen", Hamburger Abendblatt, 20. April

Die Birken machen nicht nur den Allergikern zu schaffen. Das Birkengrün ist zwar schön, aber der grüne Staub, den die Birken jetzt absondern, stört. Später sind es dann die "Würmer", die vom Baum fallen. Und dann verstopfen auch noch die kleinen Blätter Rohre und Siele. Ich wünsche mir jedes Jahr: Ach, könnte es wenigstens nur die Hälfte sein.

Anke Bremer, Hamburg

Barockfürst

"Ramsauer für neue Sicherheitsstandards", Hamburger Abendblatt, 22. April

Der Kardinalfehler von Minister Ramsauer am vergangenen Donnerstag war, dass er nicht sofort einen Krisenstab unter Einschluss der Fluggesellschaften und der Touristikunternehmen einberufen hat. Stattdessen hat er wie ein bayerischer Barockfürst entschieden, den Luftverkehr stillzulegen, dadurch gestrandete Touristen ihrem ungewissen Schicksal zu überlassen, und zudem der Lufthansa öffentlich unterstellt, leichtfertig und aus Gewinnsucht Passagiere, Besatzungen und Flugzeuge zu gefährden.

Dr. Gunter Alfke, Hamburg

Realität

Beruf & Erfolg "Mit 30 Jahren schon ein Auslaufmodell", Hamburger Abendblatt, 17./18. April

Die Leidenschaft für meinen Beruf ist nach wie vor ungebrochen, dennoch sind weit über 600 Bewerbungen vergeblich gewesen. Auch ein Studium der Naturwissenschaften, eine Promotion auf dem Gebiet der Fachdidaktik und jahrzehntelange Berufserfahrung in Forschung und Lehre sind im Bewerbungsgeschehen keine Erfolgkriterien mehr, wenn das Lebensalter von 50 Jahren überschritten ist. Man ist so jung, wie man sich fühlt? Das mag sein, doch Realität in den Bewerbungsunterlagen ist das Geburtsdatum. Es erfordert einiges an Selbstbeherrschung und Durchhaltevermögen, wenn man als Bewerber der "Generation 50plus" von Vertretern der Hochschulen und Universitäten nicht nur einmal gesagt bekommt: "Sie sind zu alt!"

(Name ist der Redaktion bekannt)

Diese Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

An das Hamburger Abendblatt, Brieffach 2110, 20350 Hamburg, E-Mail: briefe@abendblatt.de