Bürokratie

Die Aschewolke über Europa hat die Volkswirtschaft schon über eine Milliarde Euro gekostet, und das ist noch nicht alles. Und nur, weil man nicht auf solche Ereignisse vorbereitet ist. Die Bürokratie in Brüssel beschäftigt sich mit der krummen Gurke und Banane, aber die Gefahren durch schwerwiegende Ereignisse werden ignoriert. Da kommt nun heraus, es gibt keine Messmethoden zur Bestimmung der Staubkonzentration und der Partikelgröße im Luftraum und auch keine exakte Methode zur Verfolgung der Bewegung und Höhe der Staubwolke und keine Untersuchungen über die für Turbinenflugzeuge noch akzeptablen Werte. Da auf Island nicht die einzigen Vulkane stehen, musste man ja ständig mit einem solchen Ereignis rechnen, aber in Brüssel hat man ja Wichtigeres zu tun.

Dr. Klaus Heinrich, per E-Mail

Zurücknehmen

Das Flugverbot ist ein Ergebnis des übersteigerten Sicherheitsdenkens. Der Staat (und die Behörden) glauben, uns Bürger vor jeder Gefahr beschützen zu müssen. Selbst wenn wir uns wissentlich in Gefahr begeben wollen, wird uns das verboten. Sinnvoll wäre es, auf eine potenzielle Gefahr hinzuweisen und es dann den Menschen weitgehend selbst zu überlassen, wie sie mit der Gefahr umgehen wollen. "Sicherheit hat oberste Priorität" führt in letzter Konsequenz dazu, dass niemand mehr ohne Stahlhelm das Haus verlassen darf, weil ihm ja ein Meteorit auf den Kopf fallen könnte. Schon jetzt haben wir erhebliche Einschränkungen zu erleiden aufgrund dieses Zuviels an Sicherheit. Das Leben ist nun mal mit einem Lebensrisiko verbunden, das uns der Staat durch Verbote nicht abnehmen kann. Der Staat sollte sich hier etwas mehr zurücknehmen.

Michael Döring, Norderstedt

Arme Würstchen

Bei den Informationen, die ich in letzter Zeit erhalte, drängt sich die Frage auf: Verhöhnt uns die Natur? Kraftfahrzeuge werden bunt klassifiziert, in Grün, Gelb und Rot. Für Kühe denkt man über Ozonfilter nach. Heizungen und Kamine werden kontrolliert und manchmal sogar stillgelegt. Ich frage mich: Wann kommt einer unserer Politiker in der Bundesrepublik oder in Brüssel auf die Idee, Feinstaubfilter für Vulkane zu erfinden? Oder gibt man endlich zu, dass wir Menschen gegenüber der Natur arme kleine Würstchen sind? Wieder einmal wird dieser Umstand mehr als deutlich. Jedenfalls, und dieses ist eventuell eine ausgleichende Gerechtigkeit, bleiben die giftigen Abgase momentan beinahe weltweit der Menschheit erspart.

Hans-Uwe Nicolaisen, Hamburg

Freier Himmel

Wer hätte gedacht, dass so ein weit entfernter Vulkan solch ein Chaos anrichten kann ... Mich freut es, dass der Himmel endlich frei von Flugzeugen ist, zumal es ohnehin viel zu viele Flüge, erst recht innerdeutsch, und Flughäfen gibt. Ein Hoch auf den Vulkan.

Stephanie Goldbach, per E-Mail

Himmlische Ruhe

Alle fluglärmgeplagten Hamburger und Schleswig-Holsteiner durften am Wochenende bei strahlendem Sonnenschein erleben, wie wunderbar es ist, in der frühlingshaften Natur spazieren zu gehen oder im Familienkreis auf der Terrasse bei Kaffee und Kuchen zu sitzen und nicht im Fünf-Minuten-Takt durch brachialen Fluglärm genervt zu werden. Ebenso dankbar dürften alle Langschläfer und Früh-zu-Bett-Geher über den Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull mit dem hieraus resultierendem Flugverbot sein.

Conrad Schmidt, Hamburg

Zeit zur Besinnung

Es ist ja nicht nur so, dass Menschen auf Flughäfen festsitzen und nicht mehr fliegen können. Wir Menschen sitzen im wahrsten Sinne des Wortes fest, denn der Mensch macht schon länger keine "Höhenflüge" mehr. Die einst zu feuriger Geistkraft geschaffene Spezies geistert nur noch durch erloschene Aschelandschaften. Das aktuelle Spiegelbild der Menschheit? Bleiben wir in der Materie hängen, dann werden wir ihr früher oder später auch erliegen. Wäre es nicht an der Zeit, sich wieder auf den geistigen Ursprung zu besinnen?

Frauke Kaluzinski, per E-Mail

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