Christopher Beschnitt fragt spontan Menschen, was sie gerade bewegt, lädt sie auf einen Kaffee ein und lässt sie erzählen. Heute: Floristin Corinna Schroeder

Inmitten von gut 2000 blühenden und grünenden Pflanzen steht sie da und genießt das schöne Wetter. Aber nicht so wie jeder andere Mensch, etwa beim Eis oder auf der Parkbank. Nein, Corinna Schroeder genießt die Sonne in ihrem Laden, dem Floristikgeschäft "Floral-Art" in Ottensen. Wie das gehe, sich des Frühlings zu freuen, wo doch kaum ein Strahl bis hinten an den Tresen falle? "Der Schein, den ich brauche", erklärt die 38-Jährige, "das ist der der guten Laune meiner Kunden. Und wenn's draußen herrlich ist, dann stimmt's auch im Gemüt der Käufer. Und dann bei mir!" Entspannt sitzt Corinna Schroeder nun mit einem Becher Kaffee im Mitarbeiterraum ihres Geschäfts. Sie schwärmt von Ottensen, das sie "mein Viertel" nennt, wobei sie mit dem Norden auf der Zunge statt des einfachen "t" ein doppeltes "d" spricht. "Ottensen ist ein einziges Dorf. Das hat den Vorteil, dass jeder jeden kennt - und das hat denselben Nachteil", sagt Schroeder lachend und feixt sich selbst eins über ihr frisch-frankes Mundwerk, das man in Berlin wohl als "Kodderschnauze" bezeichnen würde und das erahnen lässt, dass man es mit ihr nicht immer ganz so leicht hat.

Corinna Schroeder, die Pflanzenfrau, die zwar mit Blumen handelt, aber sicher nie durch diese spricht ...