Im Zuge des Stimmzettelklaus bei der SPD im Jahr 2007, durch den der damalige Partei-Chef Mathias Petersen um seine Bürgermeisterkandidatur gebracht wurde, geriet Bülent Ciftlik - damals noch Parteisprecher - parteiintern in den Verdacht, etwas mit der Sache zu tun zu haben. Weder Untersuchungen der Partei noch der Polizei konnten diesen Verdacht bestätigen. Ein Täter wurde nie ermittelt.

Im Jahr 2008 soll Bülent Ciftlik eine Scheinehe zwischen seiner Freundin und einem türkischen Bekannten eingefädelt haben, damit dieser einen Aufenthaltstitel erhalte.

Dafür soll laut Anklage Geld geflossen sein. Ciftlik sagt, er sei lediglich Trauzeuge gewesen. Seit der Anklage im vergangenen Jahr lässt Ciftlik sein Bürgerschaftsmandat ruhen. Sein Sprecheramt für die Partei hatte er bereits vorher aufgegeben.

Im Dezember 2009 tauchte ein gefälschter Aktenvermerk des Landeskriminalamtes auf, wonach angeblich die SPD-Abgeordneten Mathias Petersen und Thomas Böwer Ciftlik bei der Polizei denunziert und damit staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen ihn wegen des Verdachts der Vermittlung einer Scheinehe ausgelöst hätten.

Bei den Vorstandswahlen in Ciftliks Heimatdistrikt Flottbek/Othmarschen verschwinden die ausgewerteten Wahlzettel, die laut Ciftlik polizeiliche Ermittler bei einer Hausdurchsuchung am 11. März 2010 bei ihm mitgenommen hätten. Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers sagte, die Stimmzettel seien in Ciftliks Auto gefunden, aber nicht mitgenommen worden.