T: Törf-Ewer

Kumm mi nich ünner 'n Törf-Ewer, sagte meine Großmutter meinem jugendlichen Vater, wenn er nach Feierabend op 'n Swutsch gehen wollte. Der Ausspruch ist als Ermahnung gedacht und hat die Bedeutung von "Bleib sauber/anständig!" Warum das Gefährt, unter das man nicht geraten sollte, gerade ein Torf-Ewer - ein mit Torf beladener Frachtsegler - sein musste, weiß vielleicht die Redaktion zu ergänzen.

Olaf Haselhorst

Anm.: Wir fragten Carl Groth in Neumühlen, der erklärt: Für mich ist der (langsame) Törf-Ewer die witzig-skurrile Steigerung des Unter-die-Räder-Kommens. Man muss schon ziemlich dösig oder unbedarft sein, um unter so ein Gefährt zu geraten. Wie der Abschiedsgruß: "Komm mir nicht unter die Räder!" (Kumm nich ünner de Rööd!)

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