Kostenloser Zugang zu Theatern, Museen und Sportangeboten - eine zentrale Forderung, die rund 150 Teilnehmer bei der Bilanzkonferenz "Fünf Jahre Hartz IV in Hamburg" aufstellten. Wolfgang Völker vom Diakonischen Werk, das die Veranstaltung in der Hochschule für Angewandte Wissenschaften mitorganisiert hatte, betonte die ausgrenzende Wirkung von Hartz IV: "Sich gesellschaftlich beteiligen zu können, ist in Hamburg häufig eine Geldfrage."

Ein großes Problem sei zudem der Wohnungsmarkt, auf dem Bürger mit geringem Einkommen wenig Chancen hätten. "Angesichts der Lage sollte die Arge aufhören, Menschen aufzufordern, sich eine billigere Wohnung zu suchen", so Marc Meier von "Mieter helfen Mietern". Überhaupt gab es Kritik an der Arge. Viele der Teilnehmer, die ihre Erfahrungen mit Hartz IV austauschten, gaben an, dort auf eine "Servicewüste" zu treffen, die den Zugang zu Leistungen erschwere. So müssten in Hamburg Bürger in einem Extra-Antrag begründen, warum sie Sozialleistungen beantragen. "Hartz IV ist so zu einem Synonym nicht nur für Armut, sondern auch vielfach für Diskriminierung geworden", so Pia Peddinghaus vom Netzwerk SGB II.