Gedankenspiele im Bundesinnenministerium. Konkret sind die Pläne allerdings noch nicht - zumindest nicht auf offizieller Ebene.

Hamburg. Kommen Häftlinge aus dem US-Gefangenenlager Guantánamo demnächst nach Hamburg? Offenbar gibt es derartige Gedankenspiele im Bundesinnenministerium. Konkret sind die Pläne allerdings noch nicht - zumindest nicht auf offizieller Ebene. "Uns liegt derzeit keine offizielle Anfrage vor. Insofern stellt sich die Frage für Hamburg auch nicht", sagt Thomas Butter, Sprecher der Innenbehörde.

Die "Bild" hatte am Wochenende berichtet, dass nach Schließung des US-Gefangenenlagers drei Insassen in Hamburg aufgenommen werden sollen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sei entschlossen, den USA ein Angebot zu machen. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe bereits mit Bürgermeister Ole von Beust (beide CDU) gesprochen und ihn an die liberale hanseatische Tradition und die Freundschaft zwischen Hamburg und den USA erinnert.

Senatssprecherin Kristin Breuer sagt: "Weder hat es ein Gespräch zwischen Herrn von Beust und Frau Merkel zu diesem Thema gegeben, noch gibt es eine offizielle Anfrage, noch hat sich der Senat damit befasst." Das könnte bald anders werden: Im Mai findet die Innenministerkonferenz in Hamburg statt. Hier könnte ein Angebot an die USA beschlossen werden. Der SPD-Abgeordnete Andreas Dressel will in einer Senatsanfrage klären, ob es konkrete Pläne zur Aufnahme von US-Häftlingen gibt.