Von 2011 an soll in Bremen auch ein Mercedes C-Klasse-Coupé gefertigt werden. Das Zulieferwerk in Harburg will die Achsen dazu liefern.

Hamburg. Der Autohersteller Daimler will ein weiteres Modell in Bremen fertigen. Von 2011 an soll das Mercedes-Werk an der Weser mit den bereits vorhandenen drei Modellen Limousine, T-Modell und GLK auch ein Coupé auf einer Linie bauen, kündigte am Mittwoch Werksleiter Peter Schabert an.

Das Coupé soll im nächsten Jahr auf den Markt kommen. Neben den Modellen der C-Klasse bauen die rund 12.600 Mitarbeiter am Standort Bremen bisher auch Autos der E-Klasse sowie die SL- und SLK-Roadster. Durch diese Entscheidung könnte auch das Zulieferwerk in Hamburg-Harburg profitieren, hieß es am Mittwoch bei Daimler in Stuttgart. Auch Norbert Dehmel, Betriebsratschef des Werkes Harburg, sieht "gute Chancen, für das Modell Achsen zu liefern". Allerdings steht die Fabrik südlich der Elbe bei der Auftragsvergabe im Wettbewerb mit anderen Daimler-Standorten wie Untertürkheim, die wie die 2600 Daimler-Beschäftigten in Harburg ebenfalls Achsen und Getriebe für Mercedes-Modelle produzieren. Ende 2009 hatten Zehntausende Mercedes-Mitarbeiter des größten inländischen Pkw-Werks Sindelfingen dagegen protestiert, dass die C-Klasse-Fertigung von 2014 an von Sindelfingen abgezogen und nach Bremen und Tuscaloosa in den USA verlagert wird. Erst ein Kündigungsschutz bis 2020 für die dortigen Arbeiter entschärfte die Lage.

Zugleich betonte Daimler jetzt aber auch seinen Willen, für längere Zeit auf die Kostenbremse zu treten. "Es ist unser Ziel, auch langfristig das Einsparvolumen nachhaltig auf dem Niveau von fünf Milliarden Euro zu halten", sagte Finanzchef Bodo Uebber dem "Handelsblatt". "Das ist vielleicht ein anspruchsvolles Ziel, aber wir werden liefern."

Wie die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, soll zudem die Zusammenarbeit mit Renault-Nissan noch im April perfekt gemacht werden. Nach Informationen des "Handelsblatts" aus Konzernkreisen fasst Daimler bei der geplanten Kooperation mit den Franzosen auch eine geringe Kapitalbeteiligung von drei Prozent ins Auge. Nach Ansicht von Experten könnte Daimler durch gemeinsame Arbeiten mit Renault 600 Millionen Euro in der Entwicklung sparen. Die Zusammenarbeit könnte sich auf Plattformen für die Nachfolger von Daimlers A- und B-Klasse und den Kleinwagen Smart beziehen. So könnte der nächste Cityflitzer die gleiche Basis wie Renaults Twingo bekommen.

Zu den bisherigen Sparerfolgen der Stuttgarter trugen bisher aufgeschobene Lohnerhöhungen, gekürzte Sozialabgaben und Kurzarbeit bei. Nun soll auch eine neue Modulstrategie bei Mercedes, die verstärkt auf den Einsatz von Gleichteilen setzt, weitere Milliarden Euro einsparen.