Selten wohl stand die Müllverbrennungsanlage Stellinger Moor so im Mittelpunkt des Interesses. Gestern war sie Schauplatz eines Osterfeuers der besonderen Art: Müllwerker verbrannten an der Schnackenburgallee im Auftrag der Staatsanwaltschaft fünfeinhalb Tonnen Marihuana und 18 Kilogramm Haschischöl, verpackt in handliche Pappkartons.

In die Hamburger Luft gelangte der betäubende Rauch jedoch nicht: Er wurde mehrfach gefiltert. Die Drogen im Wert von 28 Millionen Euro waren Ende 2008 von der Ermittlungsgruppe Hafen des Zollfahndungsamtes - die in diesem Jahr 25-jähriges Bestehen feiert - in einem Container entdeckt worden. Frische Ananas sollte die Stahlbox laut den Frachtpapieren enthalten, die aus Ghana im Hafen landeten. Misstrauisch wurden die Zollfahnder jedoch, weil die Südfrüchte nicht etwa für eine Supermarktkette gedacht waren, sondern an eine Modefirma im 520 Kilometer entfernten Darmstadt gehen sollten. Also durchleuchteten die Fahnder den Container und entdeckten die Drogen, versteckt unter der Früchteladung. Wenig später konnten die drei Haupttäter festgenommen werden. Sie wurden bereits verurteilt und sitzen derzeit sechs- und achtjährige Freiheitsstrafen ab.