Muttermilch

Himmel und Elbe: "Ein Leben, so zerbrechlich", Hamburger Abendblatt, 23. März

Herzlichen Glückwunsch zu der "entstaubten" Ausgabe der Kirchenbeilage - besonders zum wunderbaren neuen Titel mit Hamburg-Bezug. Und vielen Dank, dass Sie in der großen Reportage dem Thema Frühchen viel Raum gegeben haben. So wird wenigstens ansatzweise die extreme und traumatisierende Belastungssituation deutlich, in der sich die betroffenen Paare und Familien befinden und die sich oft über Monate hinzieht. Hier ist alles gut gegangen, auch das wurde in der Reportage zumindest angedeutet. Schleierhaft ist mir allerdings, warum auch in diesem Artikel wieder das größte Bild von der "Flasche" dominiert wird - abgesehen davon, dass man vom gut gedeihenden Kind kaum etwas sieht, muss man die Information, dass darin abgepumpte Muttermilch ist, dem Text entnehmen - und die Industrie reibt sich freudig die Hände.

Susanne Thiede, per E-Mail

In Sorge

Jörg Kachelmann: ",Die Vorwürfe sind frei erfunden'", Hamburger Abendblatt, 23. März

Was ist, wenn Kachelmanns Ex ihm aus irgendeiner persönlichen Kränkung heraus eins auswischen will? Welche Beweise können Ermittler haben für etwas, was sich vermutlich hinter geschlossenen Schlafzimmertüren abgespielt hat? Sicher sind wir alle durch die zunehmenden Missbrauchsfälle sensibilisiert. Mir macht allerdings Sorge, dass jede Frau in Deutschland jeden Mann, zu dem sie einen lockeren oder engen Kontakt hat, durch so eine Anzeige persönlich und beruflich zu Fall bringen kann. Dass der Verdächtige sofort in U-Haft landet, ist skandalös.

Annelie Kirchner, per E-Mail

Ein Schlaglicht

Werner Marnette: "Der Hamburger Hafen verkümmert", Hamburger Abendblatt, 23. März

Worte, die ich in dieser Klarheit und Nüchternheit in vollem Umfang unterstützen kann. Ich bin fotografisch seit gut 40 Jahren im Hafen unterwegs. Die Stiefmütterlichkeit, mit der dieser Jobmotor seit ein paar Jahren vom Senat behandelt wird, ist ohne Beispiel in der Vergangenheit. Das betrifft sowohl die Firmen im Freihafenbereich als auch die "weiße" Industrie. Die Tatsache, dass man sich in Hamburg von Niedersachsen in Sachen Elbvertiefung über den Tisch ziehen lässt, wirft nur ein Schlaglicht auf den Dilettantismus, der hier an den Tag gelegt wird.

Klaus Bombel, per E-Mail

Krumme Gurken

"Bäcker sehen deutsche Brotkultur in Gefahr", Abendblatt, 23. März

Jetzt geht das Krumme-Gurken-Gefasel schon wieder los. Diskriminierend und pervers sind derart unsinnige Regeln der EU-Kommission. Schließlich bestimmen meine Geschmacksnerven den Salzgehalt einer Mahlzeit, zu der schließlich auch Brot gehört. Was will die Kommission noch verzapfen? Matjes demnächst mit Zucker zubereiten? Den Sterne- und Spitzenköchen vorschreiben, welche Gewürze und in welcher Dosis sie für ihre kreativen Menüs zu benutzen haben?

Nick Eggers, per E-Mail

Alarmglocke

"Lockanrufe treiben Kunden in die Kostenfalle" und Kommentar "Strafen müssen erhöht werden", Hamburger Abendblatt, 22. März

Da haben Sie dankenswerterweise ein brennendes Problem unserer "Wirtschaftsunordnung" aufgegriffen. Es ist sicher schwierig, alles Wichtige in einem Kommentar unterzubringen. Aber was ist das für eine Aussage: "gegen Telefonberatung ... ist nichts einzuwenden"? Kommen doch Anrufe in der Regel "kalt" zustande, werden oft mit wichtigem Anliegen begründet und enden dann im Fiasko. Nein, generell muss für nicht erwartete Anrufe die Alarmglocke schellen: Finger weg.

Heinz-H. Hendrich, Hamburg

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