Verloren

"Der Gegenangriff des Generals: 'Ich habe Guttenberg gewarnt'", Hamburger Abendblatt, 19. März

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat mit Entlassung des früheren Generalinspekteurs Wolfgang Schneiderhan und des ehemaligen Staatssekretärs Peter Wichert der Öffentlichkeit nur Sündenböcke und Bauernopfer präsentiert. Er hat das Verteidigungsministerium längst nicht mehr im Griff und den Überblick verloren. Seine Anmerkung, ihm seien wichtige Dokumente beim Bundeswehrangriff im afghanischen Kundus vorenthalten worden, bleibt weiterhin eine billige Ausrede für seine willkürlichen Entlassungen. Als politisch verantwortlicher Bundesminister der Verteidigung sollte Herr zu Guttenberg endlich seinen Stuhl räumen und zurücktreten. Seine politische Glaubwürdigkeit hat er für immer verloren.

Albert Alten, per E-Mail

Nach Belieben

"Politiker-Nebeneinkünfte bleiben Privatsache", Hamburger Abendblatt, 19. März

Da Parlamentarier für eine sogenannte "Vollzeitbeschäftigung" gewählt und gut bezahlt werden, hat der Wähler ein Recht zu erfahren, wie viel (nachprüfbare) Zeit der Abgeordnete für seine jeweilige "Nebentätigkeit" wirklich aufwendet. Viele Politiker haben gleichzeitig mehrere Nebenjobs. Der Tag hat 24 Stunden. Bleibt bei mehreren Nebentätigkeiten noch ausreichend Zeit für politische Aufgaben? Für eine pflichtbewusste und ernsthafte Arbeit, die dem Volke dienen soll, mit Sicherheit nicht. Politiker tun nichts gegen ihr grottenschlechtes Image.

Horst Behrens, per E-Mail

Stutzig

"Historiker legen Zahl der Opfer in Dresden fest", Hamburger Abendblatt, 18. März

Sie berichten über die Arbeitsergebnisse der Dresdener Historikerkommission, die sich mit den Opfern der Bomben vom 13. und 14. Februar 1945 beschäftigt hat. Was mich stutzig machte, ist die Feststellung, die Historiker hätten keine Hinweise "auf die von Augenzeugen geschilderten Tieffliegerangriffe" gefunden. Meine Familie und ich (damals knapp sieben Jahre alt) haben den Angriff gerade noch überlebt (Nürnberger Straße 10b). Bei der Flucht aus der Stadt sind wir jedoch in der Nähe von Strehlen in einen Tieffliegerangriff gekommen - ich erinnere mich genau daran. Wir hatten uns deshalb auf den Acker neben der Landstraße geworfen, meine Mutter hatte eine braune Decke über den Kinderwagen meines kleinen Bruders geworfen. Das ändert alles nichts an der Gesamteinschätzung. Dresden wurde zum Opfer eines von den Nazis begonnenen Krieges. Und es gab auch in Dresden viele, die bei den Nazis mitgemacht haben, wie die Oberbürgermeisterin bei der Menschenkette um die Altstadt in Erinnerung gebracht hat.

Eckart Kuhlwein, per E-Mail

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