Studentische Elite

",Faust' machte Wagenknecht zu Kommunistin", Hamburger Abendblatt, 18. März

Im Wintersemester 1991/92 saß Sahra Wagenknecht neben mir in der Humboldt-Universität im Hegel-Seminar. Ihren eigenen Angaben nach stand sie kurz vor dem universitären Abschluss. Demnach muss sie also noch zu DDR-Zeiten zum Philosophiestudium zugelassen worden sein. Ich musste - noch 1991- nicht nur mein Abiturzeugnis, sondern auch die Einzelergebnisse meines medizinischen Staatsexamens vorlegen, um den Nachweis für die recht hohen NC-Anforderungen zu erbringen. Die Philosophiestudenten waren damals noch die ehemalige studentische Elite, der ein Platz in der Führungsriege der SED sicher gewesen wäre.

Dr. L. Sahl, per E-Mail

Fragen

"Kassenchef unterstützt Rösler", Hamburger Abendblatt, 18. März

Herr Klusen (Chef der TK) hält die Kopfpauschale für machbar, wenn sie "vernünftig, bezahlbar und unbürokratisch" sei. Ist es vernünftig, die Finanzierung der Krankenkassen zu entsolidarisieren? Nein. Ist sie finanzierbar? Bei der heutigen Haushaltslage des Bundes: nein. Ist sie unbürokratisch? Wenn jeder den Steuerzuschuss extra beantragen muss: nein. Wieso ist Herr Klusen dann für die Kopfpauschale?

Michael Döring, Norderstedt

Minderung

"Schlagloch-Gipfel in der Behörde", Abendblatt, 13./14. März

Ich erinnere mich, dass ich bei einem Mangel an der Mietwohnung eine Mietminderung verlangen und durchsetzen kann, wenn der Eigentümer nicht für die Beseitigung des Mangels sorgt. Nun frage ich, ob diese Möglichkeit nicht auch gegenüber dem Eigentümer der Straße besteht, wenn diese gewaltigen Schäden nicht unverzüglich beseitigt werden? Kann ich die Behörde zur Beseitigung der Straßenschäden auffordern und nach einem erfolglosen Fristablauf meine Kfz-Steuer mindern?

Ulf Porrmann, per E-Mail

Gleiches Engagement

"Gebühren an Geldautomaten sollen sinken", Hamburger Abendblatt, 18. März

Es ist löblich, dass die Verbraucherschützer im Bundestag sich mit so viel Engagement um die Gebühren für das Abheben von Bargeld an fremden Bankautomaten kümmern. Wir Auto fahrenden Verbraucher würden aber viel lieber ein ähnliches Engagement der Verbraucherpolitiker für die Senkung der durch nichts zu rechtfertigenden hohen Spritpreise begrüßen.

Peter Runte, per E-Mail

Notwendig

"Telekom beschließt Frauenquote für alle Führungspositionen", Hamburger Abendblatt, 16. März

Unsere Arbeitswelt ist immer noch männlich dominiert. Damit Frauen für die Gesellschaft und sich selbst gewinnbringend arbeiten können, wird eine Frauenquote keine Abhilfe schaffen. Auch ein Trimmen der Frauen auf Männerverhalten führt in die Irre. Frauen haben ihre eigenen Qualitäten. Diese sinnvoll einzusetzen und entsprechende Strukturen zu schaffen, in denen Frauen z. B. stressfrei Kinder kriegen und trotz Berufstätigkeit auch aufziehen können, ist die eine Notwendigkeit. Auch würde allen eine stärkere Verweiblichung der Arbeitswelt gut tun. Eine Arbeitsmarktpolitik, die das vernachlässigt, handelt kurzsichtig und bringt die Gesellschaft um wertvollste Möglichkeiten.

Isamaria Kuhnke, per E-Mail

Diese Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

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