Es klingt nach einem basisdemokratischen Versprechen des Senats: Alle Hamburger sind ab sofort per Internet-Umfrage dazu aufgerufen, ihre Vorstellungen einer lebenswerten Stadt zu formulieren. Diese Anregungen sollen in das Leitprojekt "Heimathafen" einfließen, kündigte Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) an. Parallel erarbeiten Meinungsforscher eine repräsentative Umfrage per Telefon. Bis Jahresende sollen erste Schlüsse daraus gezogen werden. Noch klingt das Projekt allerdings vage, wie auch die Fragen im Internet: "Was könnte in Hamburg noch verbessert werden" etwa ist per Formular offen zu beantworten. Senator Wersich: "Wir wollen möglichst wenig vorgeben." Ziel sei aber, "den Zusammenhalt der Zivilgesellschaft zu stärken".

Vielleicht ist das die Antwort des Senats auf den zunehmenden Trend zu Bürgerbegehren, die naturgemäß nicht selten Einzelinteressen verfolgen. SPD-Chef Fraktionschef Michael Neumann stichelte: "Unter dem Mäntelchen der Bürgerbeteiligung will der Senat verbergen, dass er keinen Plan hat."

Unter www.hamburg.de/bsg läuft die Abstimmung noch bis zum 31. März.