Nach dem Mord an dem 31 Jahre alten Hamburger Bauunternehmer Abedin K. aus Meckelfeld/ Seevetal führen die Spuren möglicherweise ins Rotlichtmilieu. Wie die Polizei dem Abendblatt bestätigte, war der 31-Jährige bereits im Mai vergangenen Jahres in einen Schusswechsel am Zeughausmarkt in der Hamburger Neustadt verwickelt.

Zeugen hatten vor knapp einem Jahr beobachtet, dass der damals noch 30-Jährige zunächst von zwei 25 und 27 Jahre alten Männern auf offener Straße zusammengeschlagen wurde. Kurz darauf begannen Ali B. und Samir B. auf Abedin K. zu schießen, der allerdings hinter seinem weißen BMW-6er-Cabrio Deckung suchte und das Feuer erwiderte. Keiner der drei der Zuhälterszene zugerechneten Männer wurde damals durch Schüsse verletzt. Abedin K. war allerdings zuvor der Kiefer gebrochen worden. Er wurde im Krankenhaus behandelt, schwieg aber zur Tat. Nach dem Schusswechsel wurde gegen ihn wegen illegalen Waffenbesitzes ermittelt.

Wenige Tage später nahm das Spezialeinsatzkommando (SEK) die beiden Angreifer Samir K. und Ali B. in einem Bordell in Hannover fest. Zwei Monate darauf flog auch ihr Auftraggeber auf: Der 29 Jahre alte Mazedonier Hamdi I. wurde in seiner Wohnung in Bramfeld gestellt. Die Polizei vermutete hinter der Tat eine Auseinandersetzung im Rotlichtmilieu. Die Ermittlungen wurden in der Abteilung Organisierte Kriminalität (OK) im Landeskriminalamt (LKA) geführt. Der 31-jährige Abedin K. und sein 21 Jahre alter Bruder Jetmir K., die beide aus dem Kosovo stammen, waren am Donnerstagabend vor knapp eineinhalb Wochen vor dem Wohnhaus des 31-Jährigen nach einem Streit niedergeschossen worden. Während der 21-Jährige durch mehrere Schüsse schwer verletzt ins Krankenhaus kam, konnte der Notarzt bei seinem Bruder nur noch den Tod feststellen.

Medienberichten zufolge hatten beide Männer zusammen mit der Familie des Getöteten zuvor ein Lokal in Eppendorf besucht. Abedin K. soll in Hamburg ein Abrissunternehmen mit knapp 100 Arbeitern geführt haben.

Zeugenaussagen ergaben, dass kurz nach der Tat zwei Männer durch Meckelfeld flüchteten und dann in einem zuvor bereitgestellten Auto davonfuhren.