Nicht, dass wir uns über mangelnde Kontrolle beklagen könnten. Wer beispielsweise vor seinem Geschäft eine Fußmatte in den Bürgersteig einlassen will, ruft Prüfer der bezirklichen Tiefbauabteilung auf den Plan. Wenn aber 15 Tonnen radioaktives Uranhexaflourid, ein Zwischenstoff für Brennstäbe in Kernkraftwerken, im Hamburger Hafen ankommen, dann bemerkt die Wasserschutzpolizei nicht einmal, dass der Container so durchgerostet ist, dass ein Wachtmeister jedem privaten Autofahrer sofort die TÜV-Plakette entzogen hätte.

Egal wie man dazu steht, dass Hamburg sich immer weiter zur Drehscheibe für atomare Transporte entwickelt: Haarsträubend ist, wie die Stadt mit dieser Verantwortung umgeht. Auch wenn Transportwege geheim sind, durch Wohngebiete müssen die Schienen und Straßen zwangsläufig führen. Bei einem Unfall ist dann egal, worüber nun Polizei und Umweltorganisationen streiten: ob dann Menschen im Umkreis von 100 Metern oder vier Kilometern vergiftet würden.