Goshi, Chili-Cola und Fertigcocktails - drei junge Unternehmen aus Hamburg erobern die Gastrobranche mit ihren Innovationen.

Hamburg. Erfolgsgeschichten können überall beginnen. Unter der Dusche, im Zug, in der Kneipe. Oder in der Küche, so wie im Fall der Hamburger Getränkemarke Fritz-Kola. Vor acht Jahren saßen die beiden Studenten Lorenz Hampl und Mirco Wolf Wiegert an einem Küchentisch und beschlossen, sich selbstständig zu machen. Heute hat ihre Koffeinbrause, geschmückt mit dem Konterfei der beiden Macher, Supermärkte, Restaurants und Bars in Deutschland und fünf weiteren Ländern Europas erobert.

Die drei Hamburger Erfolgsrezepte

Diesen Erfolg würden viele gern kopieren. Eine Plattform für Innovationen bietet die heute in Hamburg zum 84. Mal beginnende Fachmesse Internorga. Bei dem internationalen Branchentreff für den Außerhausmarkt gibt es erstmals einen eigenen Ausstellungsbereich für die Produkte von Branchenneulingen. "Wir freuen uns, dass sich die Besucher so schnell einen Überblick über kreative neue Konzepte verschaffen können", sagt Bernd Aufderheide, Chef der Hamburg Messe. "Die Internorga wird der Branche sicher auch in diesem Jahr Impulse geben." Zum Messeauftakt betont Internorga-Beirat Ralf Hübner, die Branche habe allen Grund, optimistisch zu sein. "Es gibt keine Krise im Außerhausmarkt, im Gegenteil", sagt Hübner. Die große Zahl der deutschen Aussteller auf der Internorga zeige, wie viele weltweit führende Unternehmen hierzulande ansässig sind.

Das Gastgewerbe in Hamburg hat im krisengeschüttelten Jahr 2009 nach Dehoga-Angaben mit einem Minus von 4,2 Prozent im Vorjahresvergleich zwar an Umsatz verloren. Die deutsche Gesamtbranche hat sich mit minus 6,1 Prozent jedoch deutlich schlechter entwickelt. Besonders die hanseatischen Hotels und die getränkegeprägte Gastronomie, die jeweils rund drei Prozent an Umsatz verloren, stemmten sich gegen den negativen Bundestrend. Trotzdem sind neue Konzepte gefragt. "Wer austauschbar ist, geht kaputt", sagt Hübner. "Der Gastronom muss sich immer wieder neu erfinden."

Dabei könnten die Ideen helfen, die junge Unternehmer ab heute auf der Messe zeigen. Das Abendblatt hat drei Firmen besucht, die mit ihren kulinarischen Innovationen die Gastrobranche erobern wollen. Die Chancen auf Erfolg stehen nicht schlecht: "Die Hamburger gelten als aufgeschlossene und konsumfreudige Kundschaft, die gern Neues ausprobiert", sagt Sabine Pilgrim, bei der Handelskammer zuständig für Existenzgründer. "Hier werden viele gute Ideen entwickelt."