"Bunte Häuser gibt es doch gar nicht", hatte Benjamin (5) gesagt - damals, als er mit anderen Kindern in der Barmbeker Kita Brummkreisel ein Haus aus bunten Legosteinen gebaut hatte. "Die gibt es doch", hatte Pädagogin Bibiane Schramm erwidert und den Kindern am Tag darauf eine Postkarte mit einem Foto der "Grünen Zitadelle" mitgebracht. Das Interesse der Kleinen war geweckt, sie wollten mehr über den Österreicher erfahren, der so komische Häuser baut.

Seit zwei Monaten beschäftigt das Projekt "Hundertwasser" im Brummkreisel Krippen-, Elementar- und Integrationskinder gleichermaßen. "Zuerst sind wir zur Bücherhalle gegangen, haben uns Bücher ausgeliehen und ganz viel über Hundertwasser gelernt", sagt Klara (5). Etwa, dass sein wirklicher Name Friedrich Stowasser lautete. "Friedensreich Hundertwasser war nur sein Künstlername", sagt Tjarden (5). Seiner ist "Spaghetti Carbonara", Vera ist "Alina Wolkenkratzer". Sie weiß jetzt, dass Hundertwasser Regentage gernhatte, weil sie die Farben, die "Dunkelfarben", so schön leuchten ließen. Die Kinder haben es ausprobiert, Straßenkreide mit Wasser und Zucker gemischt und auf schwarze Pappe gemalt. Sie haben Häuser mit Bäumen auf den Dächern gebaut, Mosaike mit Spiegel- und Glitzersteinen gelegt, Spiralen geknetet und bunte Bilder gemalt. Das Hundertwasser-Café in Altona hätten sie auch gern besucht. Aber das wurde vor einem Jahr geschlossen.