Schlange stehen

"Hinten einsteigen verboten", Hamburger Abendblatt, 9. März

Hinten öffnen für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. Und dann noch 100 Schulkinder am Mittag - wo soll der Busfahrer denn überall seine Augen haben? Wie lange sollen die Haltezeiten sein, besonders dort, wo der Bus auf der Straße steht? Wir sind keine Engländer, die in der Schlange stehen.

Peter Endert, per E-Mail

Ausstiegsproblem

Bei Einführung dieser Regel muss dringend geklärt werden, wie ältere und bewegungseingeschränkte Menschen aussteigen können. In der Mitte geht das oft nicht, weil der Bus zu weit ab vom Bordstein hält und/oder die Höhe Busstufe/Bordstein zu groß ist.

Irene Köster, per E-Mail

Im Prinzip gut

Das ist ja im Prinzip eine gute Idee, allerdings wird das Projekt aus mehreren Gründen scheitern. Die Menschen haben es ja hierzulande verlernt, sich anständig anzustellen, und dadurch wird so viel Zeit verloren gehen, dass die Fahrpläne nicht mehr annähernd eingehalten werden können. Weiterhin stellt sich die Frage, wie es bei den Gelenkbussen mit drei oder mehreren Türen funktionieren soll.

Holger Spremberg, Hamburg

Verspätungen

Wenn man den Fahrgastansturm in der Hauptverkehrszeit bei einigen der Hamburger Buslinien bewältigen will, darf man dem Fahrer nicht noch mehr Aufgaben übertragen. Berüchtigtes Beispiel ist die Buslinie 5, bei der es trotz der überlangen XXL-Gelenkbusse immer wieder zu Verzögerungen im Betriebsablauf kommt. Der Aufenthalt an den Haltestellen würde sich bei einer Fahrausweiskontrolle durch den Fahrer noch mehr in die Länge ziehen, sodass die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs leiden würde. Es wäre besser, den Busbetrieb bei einigen Linien auf das in vielen Metropolen erprobte Metrobussystem umzustellen, bei dem der Fahrer völlig vom Fahrscheinverkauf und der Fahrscheinkontrolle freigestellt ist. Der Verkauf von Fahrscheinen und die Fahrgastkontrolle müssen außerhalb der Busse an den Haltepunkten erfolgen.

Dr. Jürgen Krohn, Hamburg

Lohn der Arbeit

"Arm trotz Arbeit", Hamburger Abendblatt, 6./7. März

Hartz IV hat Hunderttausende in schlecht bezahlte Jobs getrieben, die teilweise sogar noch aufgestockt werden müssen. Ohne Hartz IV würden diese Menschen arbeitslos zu Hause sitzen und komplett vom Staat leben. Wenn es nicht genügend gut bezahlte Jobs gibt, ist ein schlecht bezahlter Job mit eventueller staatlicher Unterstützung immer besser, als gar nichts zu machen. Ein Mindestlohn hätte - abgesehen von einem möglichen Abbau von Arbeitsplätzen - auf jeden Fall steigende Preise als Folge. Das Mehr an Netto in der Tasche von Geringverdienern würde verpuffen. Zudem würde durch einen Mindestlohn und damit steigenden Preisen der Abstand zwischen geringen, mittleren und vermeintlich besseren Einkommen weiter schrumpfen. Als Folge davon würde sich Arbeit noch weniger lohnen.

Andreas Burger, per E-Mail

Gelungen

Bravo an Ihr Layout-Team! Besser kann man die Defizite zum Thema Arm und Reich in Hamburg nicht sichtbar machen.

Margot Gehrmann, per E-Mail

Abwegig

"Streit um Katharinenquartier: Bezirkspolitiker attackiert Pröpstin Murmann", Abendblatt, 4. März

Es ist schon erstaunlich, dass ausgerechnet ein GAL-Politiker sich zum Sprecher derjenigen macht, die wieder einmal ein Stück alten Hamburgs dem Profitstreben opfern wollen. Wie kann man nur auf die abwegige Idee verfallen, ein so bedeutendes Bauwerk wie die St.-Katharinen-Kirche hinter einem Büroriegel verschwinden lassen zu wollen? Statt der Pröpstin Murmann, die dankenswerterweise nicht nur die kirchlichen, sondern auch die kulturhistorischen Belange geltend macht, mit dem Vorwurf der "Beratungsresistenz" zu verunglimpfen, sollten sich die maßgebenden Politiker unvoreingenommen mit der Frage auseinandersetzen, warum für die Bebauung neben der Kirche keine der historischen Bedeutung dieses einmaligen Platzes würdige Lösung erörtert, geplant und danach umgesetzt werden soll. Aber die Antwort darauf ist wohl einleuchtend. Es geht wieder mal ums Geld.

Jürgen Hoppe, per E-Mail

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