Bei der Genehmigung der Vattenfall-Fernwärmeleitung hat die Umweltbehörde offensichtlich rechtliche Fehler gemacht. Das Genehmigungsverfahren müsse daher neu aufgerollt und Umweltverbände beteiligt werden. Zu dieser Einschätzung kommt jetzt das Hamburgische Oberverwaltungsgericht (OVG) in seiner Begründung für den vorläufigen Baustopp. Wie berichtet, hatte das Gericht in einem Rechtsstreit zwischen dem Umweltverband BUND und der Behörde vor dem Verwaltungsgericht Ende der vergangenen Woche die aufschiebende Wirkung der BUND-Klage festgestellt - die geplante Fällung von Hunderten von Bäumen war damit gestoppt worden. In der gestern nachgelieferten Begründung finden sich nun deutliche Worte mit der Folge, dass sich der Bau der Leitung noch weiter verzögern könnte oder sogar eine neue Trasse geplant werden muss: Die Behörde habe ihren "Einschätzungsspielraum" überschritten, heißt es dort. Statt die 12,5 Kilometer lange Leitung vom Kraftwerk Moorburg ohne Beteiligung von Anwohnern oder Umweltverbänden zu erlauben, hätte sehr wohl ein Planfeststellungsverfahren samt Beteiligung stattfinden müssen.