Pauschal getreten

"Union fordert härteres Durchgreifen bei Hartz IV" und ",Guido Westerwelle bemüht sich'", Hamburger Abendblatt, 27./28. Februar

Ja, das ist wahrhaft christliches Verhalten. Die Schwachen werden pauschal getreten, weil es in ihren Reihen ein paar wenige schwarze Schafe gibt. Dafür werden die Bangster (Bank-Gangster) mit Millionen-Prämien belohnt, weil sie die Wirtschaft um das 1000-Fache dessen geschädigt haben was den "bösen, bösen" Hartz-IV-Schmarotzern vorgeworfen werden kann. Wenn man sich nicht schon über viele Jahre an dieses schäbige Verhalten insbesondere der ach so christlichen Union gewöhnt hätte, könnte einem immer wieder schlecht werden.

Michael Döring, Norderstedt

Man muss es merken

Schon gleich zu Jahresanfang wurden also an die Steuerzahler 21 Milliarden ausgeschüttet. Toll - nun wird die Wirtschaft zwar nicht gleich sprudeln, aber etwas lebhafter wird es schon werden durch erhöhten Konsum. Nur, warum merkt man es nicht? Die Zahlen für Januar und vorläufig für den Februar lassen die fein verteilten 21 Milliarden Euro nicht einmal ansatzweise erkennen. Ich fordere das Abendblatt auf, doch einmal eine Umfrage zu veranstalten, wie das zusätzliche Netto aufgenommen, als Entlastung bemerkt und den Konsum beflügelnd (hoffentlich mit Mehrwertsteuer) unter Händler und Dienstleister gebracht wird. Bitte aber nicht aufs Sparbuch - das Geld will niemand haben. Was ist mit den Mitbürgern mit Kleinverdienst? Diese können mit dem erhöhten Freibetrag ganz unten links in der Steuerkurve nichts anfangen getreu nach der einfachen Regel: Wer keine Steuern bezahlt, kann diese nicht noch vermindern. Das erhöhte Kindergeld wird versickern.

Wenn ein Haushalt zum Beispiel einen Dispokredit vor sich herschiebt, kann das Mehr an Netto nicht konsumwirksam werden, denn es ist vorher schon ausgegeben worden.

Claus Glashagen, Hamburg

Ewig negativ

Ich finde diese ewig negativen Botschaften aus der Politik sehr ermüdend. Die Bürger haben einen Anspruch darauf, dass für die vorhandenen Probleme kreative Lösungen angeboten werden. Die Probleme, die noch nicht bearbeitet wurden: Wie schaffen wir neue Arbeitsplätze? Wie belohnen wir Leistung durch faire Löhne? Wie verhindern wir Wettbewerbsverzerrung durch Lohnaufstockung über die Sozialämter, und wo wollen wir die Hinterlassenschaft der Atomindustrie sicher verwahren? Für Antworten auf diese Fragen wäre ich sehr dankbar.

Christiane Dornecker, per E-Mail

Öl ins Feuer

Während man sich von vielen Seiten bemüht, zu einer sachlichen Debatte zurückzufinden, gießen Sie mit dieser überdimensionalen Überschrift ("Guido Westerwelle bemüht sich") Öl ins Feuer.

Karl-Heinz Werner, per E-Mail

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