Nach dem Skandal um kriminelle Machenschaften beim U-Bahn-Bau in Köln fragen sich viele Hamburger, wie sicher der Bau der neuen U 4 in die HafenCity ist. Die Linie, die vom Jungfernstieg über die Haltestelle Überseebrücke zur vorläufigen Endhaltestelle HafenCity-Universität führt, ist mit vier Kilometern so lang wie die Strecke in Köln, soll 323 Millionen Euro kosten und im Herbst 2012 in Betrieb genommen werden.

"Absolut auszuschließen sind Risiken nie", sagt Christoph Kreienbaum, Pressesprecher der Hamburger Hochbahn. "Allerdings ist das in der Innenstadt angewandte Schildvortriebsverfahren sehr sicher."

Die größte Herausforderung sei der Schutz vor Grundwasser während der Bauphase und später. Kreienbaum: "Dazu werden Schlitzwände aus Stahlbeton errichtet, die bis zu 50 Meter tief in den Boden eingebaut werden." In Köln haben Fahnder ermittelt, dass es bei mindestens 28 Messprotokollen über diese Schlitzwände zu Manipulationen gekommen ist, was möglicherweise auch die Ursache für den Einsturz des Stadtarchivs im März 2009 gewesen sein könnte. Dabei waren zwei Menschen ums Leben gekommen. Da außerdem in Teilbereichen 83 Prozent der zur Stabilisierung nötigen Stahlbügel fehlen, muss das Kontrollsystem in der Domstadt völlig versagt haben.

Dieses schließt Kreienbaum für den Bau der U 4 in Hamburg aus: "Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt hat vier Ingenieurbüros als Prüfingenieure beauftragt. Dazu kommen noch zwei von der Hochbahn als Bauüberwacher eingesetzte Ingenieurbüros, deren Mitarbeiter permanent vor Ort sind."