Unfassbar

"Das sind die Schläger von Bahrenfeld", Hamburger Abendblatt, 17. Februar

Es ist unfassbar und erschreckend, zu welch menschenverachtender, hemmungsloser, grenzenloser Brutalität Jugendliche fähig sind! Aus nichtigstem Anlass!

Klaus T. Lemberg , per E-Mail

Verfall der Sitten

"Wirtschaftsweiser Franz: "Arbeit muss sich mehr lohnen", Hamburger Abendblatt, 16. Februar

Das Lohnabstandsgebot ist also nicht mehr gewahrt, der Abstand zwischen Lohn und Hartz IV ist zusammengeschmolzen. Nun sind die Hartz-IV-Sätze meines Wissens nach dem Mindestbedarf dessen bemessen, was ein Mensch in diesem Land zum Leben braucht. Da gleichzeitig proklamiert wird, dass höhere Löhne wirtschaftlich nicht tragbar seien und Mindestlöhne den Ruin ganzer Wirtschaftszweige bedeuten würde, ergibt das eine paradoxe Logik: Das Lohnabstandsgebot kann nur durch Drehen an der Hartz-IV-Schraube wieder hergestellt werden. Herr Westerwelle hat mit seinem Vergleich mit der "spätrömischen Dekadenz" im Prinzip völlig recht - er hat sie nur falsch zugeordnet.

Rainer Storhas, per E-Mail

Arbeitsbewertung

Grundsätzlich muss sich jegliche für unsere Gesellschaft erbrachte Arbeit mehr lohnen, d. h. aber nicht zulasten von ALG-II-Beziehern, sondern auf Grundlage einer gerechteren Arbeitsbewertung im Vergleich mit anderen Gehaltsstufen nach Merkmalen von Anforderung und Leistung.

Gerhard Rehder, per E-Mail

Identifikation

"Arbeiter stehlen Stützen aus U-Bahn-Tunnel", Hamburger Abendblatt, 17. Februar

Das kommt dabei heraus, wenn sich der Arbeitnehmer nicht mehr mit dem Arbeitgeber, der Bürger sich nicht mehr mit seinem Land identifizieren können.

Diane Kowalske, per E-Mail

Unnötig

"St Katharinen: Bürgerbegehren droht", Hamburger Abendblatt, 11. Februar

Der für die Stadtsilhouette wichtige Katharinenturm soll sinnlos verbaut werden. Für den Lärmschutz würde auch ein dreigeschossiges Bürogebäude langen.

Ein höheres Gebäude ist nicht nur negativ für eine dahinter liegende Wohnbebauung (keiner will doch tagsüber aus einem Büro überwacht werden), die Bürofläche ist bei über einer Million Quadratmeter Büroflächenleerstand in Hamburg, darunter allein 300 000 Quadratmeter in der Innenstadt, völlig unnötig.

Hans-J. Keine, per E-Mail

Bedenken

"Eine Rote Karte für den Kompromiss", Hamburger Abendblatt, 13. Februar

Eines der zentralen Bedenken der Volksinitiative "Wir wollen lernen" besteht darin, dass der Senat mit seinem Reformvorhaben ein Leistungsversprechen erhebt, das er nicht einhalten kann.

Diese Befürchtung ist schon unter finanziellem Aspekt plausibel. Die Schulbehörde hat selbst eingeräumt, dass sich allein der Renovierungsstau in Hamburger Schulen auf ca. 3 Milliarden Euro beläuft.

Außerdem bestehe - laut Behörde - ein Um- und Zubaubedarf von rund 1,2 Milliarden Euro. Wie angesichts dieser Fehlbeträge auch noch höhere laufende Kosten für die Primarschule bezahlt werden sollen, können wohl nur noch griechische Staatsbanker erklären.

Aber auch pädagogisch begegnet die "Primarschule" erheblichen Bedenken. Bessere PISA-Ergebnisse wird Hamburg mit der Primarschule auf keinen Fall erzielen. Unter dem Aspekt ist es klar, dass die Volksinitiative im Mindestfalle einen Systemvergleich verlangte.

Dr. Dirk Meinhold, per E-Mail

Diese Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

An das Hamburger Abendblatt, Brieffach 2110, 20350 Hamburg, E-Mail: briefe@abendblatt.de