Nur knapp sechs Prozent der Handwerksbetriebe mit Inhabern ausländischer Herkunft bilden aus, etwa 20 Prozent aller Ausbildungen werden wieder abgebrochen, und gar rund 50 Prozent der im Zuge der Wirtschaftskrise arbeitslos gewordenen Menschen haben gar keine Ausbildung. Die Zahlen belegen deutlich, woran es hapert. Um gegenzusteuern, hat die Behörde für Wirtschaft und Arbeit einen neuen Wettbewerb für Projekte aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) über 26 Millionen Euro gestartet ( www.esf-hamburg.de ). Bis zum 18. März können sich Firmen, Verbände oder Kammern um die 42 Projekte bewerben. Die 26 Millionen steuern je zur Hälfte die EU und die Stadt bei.

"Bislang sind wir in der Krise mit einem blauen Auge davongekommen", sagte Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) dem Abendblatt. Die befürchtete Zahl von 100 000 Arbeitslosen sei "bei Weitem" nicht erreicht worden, die Zahl der Arbeitsplätze sei sogar weiter gestiegen. Für viele Jobs stünden jedoch keine geeigneten Bewerber aus Hamburg zur Verfügung. Gedaschko: "Der Fokus des Wettbewerbs liegt daher darauf, die Menschen für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren."

Gefördert werden aber auch andere Bereiche. So stehen zum Beispiel 1,2 Millionen Euro zur Verfügung für vier Beratungsstellen, die 16 Nahversorgungszentren zu neuer Blüte verhelfen sollen. Diese Zentren seien der "soziale Kitt" in den Stadtteilen, sagte der Senator.