Sie kontrollieren Handtaschen und Koffer, suchen nach versteckten Waffen, um Terroranschläge zu verhindern: Gut 600 Luftsicherheits-Assistenten arbeiten auf dem Flughafen Fuhlsbüttel. Rund 90 Prozent von ihnen sind mittlerweile nicht mehr bei der Bundespolizei, sondern bei einem privaten Sicherheitsdienst beschäftigt. Mit offenbar deutlich schlechterem Gehalt: 200 Kontrolleure haben auf Festanstellung bei der Bundespolizei geklagt. Die erste Klage von Bernhard Sommerer (45) wurde gestern vor dem Landesarbeitsgericht in Barmbek verhandelt. Sie könnte zur Musterklage für seine Kollegen werden. Möglicherweise, so vermuten Juristen, dürfte der Ausgang dieses Verfahrens richtungsweisend für die Situation von mehr als 10 000 weiteren Mitarbeitern privater Sicherheitsfirmen auf deutschen Flughäfen sein.

In der vom Hamburger Arbeitsrechtler Holger Thieß formulierten ersten Klage wird der Bundespolizei ebenso wie dem privatem Sicherheitsdienst verdeckte Leiharbeit vorgeworfen. Sein Mandant habe im Vergleich zu den beim Staat angestellten Kollegen monatlich rund 500 Euro zu wenig bekommen. Zusammengerechnet kommt er auf eine Forderung von 25 000 Euro seit 2005.

Die Justiziarin der Bundespolizei, Britta Küdde, widersprach: "Wir können hier keine Leiharbeit erkennen." Am 4. März soll das Verfahren nun fortgeführt werden.