Lobenswert

"Hamburgs Schulreform - jetzt soll das Volk entscheiden", 11. Februar

Die Gespräche zur Schulreform sind eklatant gescheitert. Dabei ist lobenswert, dass die Volksinitiative "Wir wollen lernen" sich nicht auf faule Kompromisse eingelassen hat und nicht auf die Tricks von Schwarz-Grün hereingefallen ist. Im Gegensatz zu den Berufspolitikern, denen Inhalte und Menschen völlig egal sind und denen es lediglich um persönlichen und parteipolitischen Machterhalt geht, setzt sich die Initiative vieler Eltern und Lehrer glaubwürdig für Qualität in der Bildung und die Zukunft unserer Kinder ein. Es ist dabei überaus erfreulich, dass Initiator Scheuerl die Politiker von CDU und GAL immer wieder vorgeführt und damit ihre Prinzipienlosigkeit und ihr Versagen entlarvt hat. Der Volksentscheid wird erfolgreich und damit für bessere und gerechtere Bildungschancen in Hamburg ausfallen. Nicht Machtpolitiker, sondern die betroffenen Menschen können entscheiden. Freiheit statt Zwang und Qualität statt schwarz-grünem Schulkriegs!

David Perteck, Kreisvorsitzender Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), Wandsbek, per E-Mail.

Versuchskaninchen

Ich bin ein Schüler des Abiturjahrgangs 2010 und gehöre damit zum Jahrgang der "Versuchskaninchen" der inzwischen vorletzten Schulreform - des achtstufigen Gymnasiums. Wo ich nun die nächste Reform kommen sehe, habe ich arge Befürchtungen.

Robin Engel, per E-Mail.

Starrsinn

Die Auseinandersetzung zwischen Senat und Initiative kann man schon nicht mehr ertragen; sie ist kurz und bündig und auf einen Nenner gebracht: Unvernunft und Starrsinn blockieren das Notwendige, nämlich Reformen. Niemand kann sich anmaßen, die Auswirkungen gänzlich exakt vorauszusehen; das sollten die Strategen sich wohlweislich vor Augen führen! Es spiegelt das ganze Dilemma von Schule und Ausbildung wider.

Rüdiger Bartelt, per E-Mail.

Fadenscheinig

Die Abschaffung der Vorschule soll wieder einmal mehr wohl aus finanzpolitischen Gründen erfolgen. Bis dato war die Vorschule fester Bestandteil der geplanten Schulreform, nun auf einmal soll sie mit fadenscheinigen Argumenten gestrichen werden. Die Vorschule leistet hervorragende Arbeit. Das Elternwahlrecht zwischen Vorschule und Kita muss bleiben und darf nicht aus finanziellen Gründen gestrichen werden.

Monika Petersen, per E-Mail.

Tiefpunkt

Eigentlich müsste man annehmen, dass das Ziel einer Reform die Verbesserung einer schulischen Ausbildung für alle sein sollte. Ein höchst unglücklicher Prozess hat nun gestern seinem zwischenzeitlichen neuen Tiefpunkt erreicht - zulasten derjenigen, die eigentlich davon profitieren sollten. Auf dem Rücken der Kinder wird jetzt die Unsicherheit aufgrund des Streites weitergetragen.

Ohne einen "Schwarzen Peter" verteilen zu wollen: Ausgang war wohl die Einstellung der GAL, die Reform in einem irrwitzigen Tempo durchpeitschen zu müssen, ohne die Eltern inhaltlich überzeugt zu haben und somit ihre Handlungen in die Nähe ideologisch verbrämten Aktionismus gesetzt zu haben. Nun stehen Politiker und Reformgegner am Ende gemeinsam vor den Scherben ihrer guten Absichten.

Und nun? Elternwahlrecht nach Klasse 6? Wohl kaum ein probates Mittel, um den Kindern bildungsferner Schichten eine bessere Chance in der Schule bieten zu können! Durch die unsichere Phase baden es die Kinder als Versuchskarnickel aus!

Christopher Sottorf, per E-Mail.

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