Einen guten Freund soll er im Wahn getötet, einen anderen Mann fast umgebracht haben. Von heute an muss sich Anton W. (20) wegen Totschlags und versuchten Mordes vor dem Landgericht verantworten.

Der Schüler soll am 23. August seinen Freund Anton Ch. (19) laut Anklage im Volksdorfer Wald am Rande von Hamburg erwürgt haben. Kurz zuvor meldete sich das Opfer bei seiner Mutter. "Mama, ich werde jetzt sterben." Dann brach die Verbindung ab. Der mutmaßliche Täter soll nach dem Verbrechen einen Arzt zum Tatort geführt und behauptet haben, seinem Freund sei ein Ast auf den Kopf gefallen.

Anton W. gilt als intelligent. Aber auch als Konsument harter Drogen. Der Deutsche russischer Herkunft wuchs behütet in Meiendorf auf. Er besuchte das Gymnasium, trieb Sport, bevor er auf die schiefe Bahn geriet. LSD, Cannabis, halluzinogene Pilze - es war eine gefährliche Melange, die Anton W. konsumiert haben soll. "Wir haben Erkenntnisse, dass die Wahnvorstellungen auf exzessiven Drogenkonsum zurückzuführen sind", sagt Wilhelm Möllers, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Tat soll er im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen haben.

Noch mehr Drogen als üblich soll er auf Goa-Partys genommen haben. Beim Kölner "Antaris Festival" lernte er am 10. Juli Sven K. (32) kennen. Zwei Wochen später sahen sie sich beim "Spiritual Healing Open Air Festival" in Kümmernitztal (Kreis Prignitz/Brandenburg) wieder. Während einer Massage soll W. ihm dort mit den Worten "Ich werde dich töten" unversehens ein Metallteil auf den Kopf geschlagen haben. Sein Opfer erlitt unter anderem ein Schädel-Hirn-Trauma. Angeklagt ist die Tat als versuchter Heimtücke-Mord. Dem 20-Jährigen droht eine dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie.