Die "Aidablu" wurde in der Papenburger Meyer Werft gebaut. Das Abendblatt sprach mit Firmeninhaber Bernard Meyer über das Kreuzfahrtschiff.

Hamburger Abendblatt: Was ist das für Sie für ein Gefühl, wenn ein Schiff abgeliefert wird?

Bernard Meyer: Natürlich ist das ein besonderes Gefühl, wenn wieder ein Schiff, an dem wir lange gearbeitet haben, die Werft verlässt. Die Schiffbauhalle ist für eine kurze Zeit plötzlich so leer. Aber wir haben aktuell ja in beiden Baudockhallen große Schiffe in der Fertigung, da bleibt keine Zeit, sentimental zu werden.

Abendblatt: Wie wird bei einem Passagierschiff gezahlt, nach Baufortschritt oder erst kurz vor der Ablieferung?

Meyer: Etwa 80 Prozent des Preises wird bei Ablieferung vom Kunden gezahlt. Aber natürlich werden Anzahlungen in Höhe von rund 20 Prozent auch bei Vertragsabschluss beziehungsweise während des Bauprozesses fällig. Aber die Werft muss große Summen bei diesen Projekten, die ja einige Hundert Millionen Euro umfassen, zwischenfinanzieren.

Abendblatt: Welche Vorteile bringt es Meyer, dass nun schon die vierte "Aida" gebaut wird? Welche Lerneffekte in Bezug auf die Kosten lassen sich realisieren?

Meyer: Natürlich erreicht man in der Fertigung Serieneffekte, die sich aus dem Nachbau ergeben. Andererseits gibt es auch immer wieder Änderungen. Gerade bei der "Aidablu" haben wir mit der Reederei viele konstruktive Veränderungen, die aus den Erfahrungen mit den ersten drei Schiffen resultieren, vorgenommen. Wir konnten so mehr Kabinen und größere öffentliche Räume an Bord der "Aidablu" schaffen.

Abendblatt: Wann muss der nächste Auftrag für die Meyer Werft her?

Meyer: Spätestens bis zum Ende des Jahres 2010 brauchen wir natürlich einen neuen Auftrag. Je früher, desto besser.