Mit Allradantrieb

"Bezirke starten Sofortprogramm gegen vereiste Gehwege", Hamburger Abendblatt, 26. Januar

Die Tatsache, dass der Bürgermeister von Beust keine ausreichenden oder zusätzlichen Mittel für Personal (Straßenreinigung) und Streugut zur Verfügung stellt, zeigt, dass ihm die kleinen und auch alten Leute, die tagtäglich zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind und die Gehwege sicher benutzen müssen, völlig egal sind. Das ist eine Politik, die auf den Autofahrer mit Allradantrieb und Winterreifen ausgerichtet ist, der morgens im vorgeheizten Fahrzeug aus der Tiefgarage auf die Straße fährt.

Hans Stocker, per E-Mail

Nase voll

"'Abschreckende Strafen' - EU will Rauchverbot radikal verschärfen", Hamburger Abendblatt, 29. Januar

Nur zu, demnächst werden Raucher in der Öffentlichkeit bespuckt. Ich habe wirklich die Nase gestrichen voll von dieser Hetze gegen Raucher. Überall wird von uns Toleranz verlangt, nur auf Raucher darf ungestraft eingeprügelt werden. Wir reden immerhin über 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung - mit so einer "Minderheit" wäre jede Partei bei der Wahl sehr glücklich. Schon lange geht es nicht mehr um Nichtraucherschutz - denn der ist längst gewährleistet. Es geht um staatliche Erziehungsmaßnahmen. Mit anderen Worten: Wir sind schon wieder im autoritären Staat.

Ulf Ansorge, per E-Mail

Nichts Neues

"Liegt Magersucht in den Genen?", Hamburger Abendblatt, 25. Januar

Der Psychoanalytiker Schulte-Markwort gibt in seiner Bewertung angeblich neuester Ergebnisse aus der Hirnforschung Rätsel auf: die Magersucht als Erbkrankheit? Ein genetischer Anteil von etwa 50 Prozent am Krankheitsgeschehen ist aus der Zwillingsforschung lange bekannt, eine Hirnvolumenminderung ebenfalls. Einzig neu ist an der aktuellen Studie der Ruhr-Universität Bochum unter der Leitung von Privatdozent Dr. Boris Suchan mit 15 (!) anorektischen Patientinnen, dass Hirnareale, die vorrangig für die Körperwahrnehmung wichtig sind, von der Reduktion besonders betroffen sind. Aber die Wissenschaftler aus Bochum sind in ihrer Ergebniszusammenfassung im Gegensatz zu Herrn Schulte-Markwort sehr vorsichtig: "Ob es sich bei den Auffälligkeiten des Gehirns um eine Disposition handelt, die die Entstehung einer Essstörung begünstigt, oder um Veränderungen, die erst durch die Krankheit auftreten, müssen weitere Studien zeigen." Somit ändert sich an der gültigen Lehrmeinung zur Anorexie (multifaktoriell bedingt: genetisch-psychodynamisch) zurzeit nichts! Die Behandlung sollte ohnehin empathisch und familienorientiert sein.

Dr. Helge Fehrs, Oberarzt Psychosomatik, Bereich Essstörungsbehandlung, Asklepios Westklinikum Hamburg

Puls wieder normal

Zu Kommentaren im Abendblatt

Als Abonnent des Abendblatts lese ich täglich Ihre Zeitung. Wenn ich dann die Berichte über alles Mögliche in der Politik, Wirtschaft usw. lese, möchte ich jedes Mal meine Meinung zu einigen Meldungen kundtun. Dann aber lese ich auf der Seite 2 ganz links am Rand die Texte der Kommentatoren, und mein Puls pendelt sich wieder ganz normal ein. Dafür möchte ich mich einmal herzlichst bei all den Autoren bedanken.

Benno Chorrosch, per E-Mail

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