Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) geht laut "Focus" juristisch gegen Hamburgs früheren Justizsenator Roger Kusch vor. Der Grund ist ein Foto des Ministers auf der Internetseite des im Januar von Kusch gegründeten Vereins "Sterbehilfe Deutschland". Darunter heißt es, Rösler halte in bestimmten Situationen "die assistierte Selbsttötung für den richtigen Weg". Rösler geht nach Angaben eines Sprechers "gegen die Verwendung seines Fotos und einer ihm zugeschriebenen Äußerung" vor. Der Minister werde "für eine falsche Sache instrumentalisiert. Das werden wir nicht dulden." Der frühere Justizsenator und CDU-Politiker Kusch hatte 2008 für Empörung gesorgt, als er zwei lebensmüde Rentnerinnen beim Selbstmord unterstützte. Kusch plante eine Art kommerzielle Vermittlung von Möglichkeiten zum Suizid. Er hatte auch einen Selbsttötungsautomaten vorgestellt. Im Februar 2009 teilte Kusch mit, keine Sterbehilfe mehr leisten zu wollen. Das Hamburger Verwaltungsgericht hatte dem 55-Jährigen zuvor verboten, Menschen beim Selbstmord zu unterstützen. Das Gericht lehnte eine Eintragung des neuen Vereins ab, deshalb wich er in das schleswig-holsteinische Oststeinbek aus.