Das "Haus des Waldes" wird so, wie sich das die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) vorgestellt hatte, nicht gebaut - Rüdiger Kruse gibt dennoch nicht auf. Der Chef der privaten Bildungseinrichtung will weiter nach einer Möglichkeit suchen, eine neue Heimstatt zu errichten. "Wenn wir die Qualität unserer Umweltbildung weiter steigern wollen, brauchen wir neue Räume", sagt Kruse, seit vergangenem Herbst für die CDU im Bundestag.

Die Entscheidung der Bezirksversammlung, das Bürgerbegehren zu übernehmen, kann Kruse nicht nachvollziehen. "Ich bin sicher, in einem Bürgerentscheid hätten sich die Eimsbütteler mit einer respektablen Mehrheit für die Verwirklichung unseres Projekts entschieden."

So stimmte die Bezirksversammlung dem Willen der Bürger zu: 9000 Eimsbütteler hatten sich in dem Bürgerbegehren gegen die Errichtung des Gebäudes im Niendorfer Gehege ausgesprochen. Kruse, der mit seinem Projekt erfolgreich vier Millionen Euro des Konjunkturpakets eingeworben hatte, kritisiert vor allem, "dass die Bezirkspolitiker in zwei Ortsausschusssitzungen für den geplanten Standort votiert" hätten.

Der Steuerzahlerbund freute sich derweil über die Entscheidung der Bezirksversammlung. "Beinahe wären vier Millionen Euro verpulvert worden, weil dem Senat keine besseren Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft einfielen als die Erfüllung umstrittener Lobby-Wünsche. Jetzt können die Millionen sinnvoll verwendet werden", sagt Marcel Schweitzer.

Der Steuerzahlerbund hatte das Haus des Waldes in das Schwarzbuch 2009 als drohenden Verschwendungsfall aufgenommen. Kruse dazu: "Durch das Konjunkturpaket sollte die Bautätigkeit angekurbelt werden - unverständlich also, dass hier von Verschwendung gesprochen wird."