All das Eis wir schwelgen

im Winter unter der Sonne

Laufen auf Kufen im Kreis

und gradaus mit und gegen

und durch Licht und Wind.

Alte Ehepaare ziehn sich

noch enger zusammen

Vater und Mutter kreisen

in hohem Bogen ums Kind.

Wippende Mädchen im discofähigen Alter

lächeln aus der Hüfte heraus gut ausstaffierte Lilien in kühnen Kurven

kreuzen ihre Herzensmänner das Feld.

Sogar silbrige Herren und Damen geraten

ins Schleudern der Hut fliegt vom Kopf

der Hund rutscht hinterdrein

wittert Glühwein auf Eis.

Übermütig lächeln wir alle verschworenen

Kinder die vom selben Süßen genascht

Werfen Lächeln wie Bälle uns zu

durch die lächelnde Luft. Lächeln

als gäbe es nichts zu bestehn

als den nächsten Schritt als geschähe

nur was wir im voraus schon sehn

bis an den Horizont von

Brücken Kirchen und Banken.

Lächelnd vergibt ein jeder von uns

seinem Nächsten und sich

diesen Nachmittag lang

all das Eis

unter der Sonne.

Das Gedicht stammt aus dem Lyrik-Band "Unerhörte Nähe" (Deutsche Verlags-Anstalt)