Ebbe am Blankeneser Strand. Das Wasser der Elbe hat sich zurückgezogen und eine mannshohe Eisscholle freigegeben. Sie hat sich dort im Gezeitenwechsel als eine surreale Winterskulptur gebildet.

Der Hamburger Maler und Fotograf Manfred W. Jürgens fotografierte das Eisgebilde am Montagnachmittag im langsam schwindenden Tageslicht, als er am Elbstrand spazieren ging. Um den besonderen Panoramablick zu erhalten, machte er mit seiner Nikon-D3-Kamera mehrere Hochformate, die er am Computer zusammenfügte. "Dadurch entsteht eine Räumlichkeit, die das menschliche Auge so nicht wahrnehmen kann", sagt Jürgens.

Während das viele Eis auf der Elbe den kleineren Schiffen zunehmend Probleme bereiten könnte, wünschen sich viele Hamburger für die Alster noch mehr davon - für ein "Eisvergnügen" auf der Außenalster, das zuletzt 1997 mit Hunderttausenden gefeiert wurde.

Die Chancen stehen nicht schlecht: 10 bis 14 Zentimeter sind es schon, am 30. Januar könnte es dann möglicherweise endlich so weit sein. Denn in den kommenden Tagen soll es kalt bleiben: "Bis Mitte nächster Woche gibt es Dauerfrost", sagt Julia Fruntke vom Hamburger Institut für Wetter- und Klimakommunikation. Zunächst liegen die Temperaturen zwischen -4 Grad und -7 Grad. "Wenn es weiterhin klar bleibt, kann es nachts auch -10 Grad und noch älter werden", sagt die Meteorologin.

Das Eis der Außenalster wird heute Mittag von der Umweltbehörde erneut gemessen und beurteilt. Die Qualität sei noch sehr unterschiedlich, sagt Behördensprecher Volker Dumann. "Unter den Brücken ist noch offenes Wasser, aber sonst ist die Eisfläche der Außenalster geschlossen." Stichtag ist der Mittwoch kommender Woche. Falls das Eis dann auf die erforderliche Dicke von 20 Zentimetern wächst, will die Umweltbehörde ein Eisvergnügen am 30./31. Januar erlauben.