Seit zwölf Monaten bin ich Schiedsrichter. Es ist nicht immer leicht, das ganze Regelwerk auf dem Fußballplatz durchzusetzen, denn etliche Regeln ändern sich und machen uns Schiedsrichtern das Leben schwer. Ich schaffe es nicht immer, gegenüber den Spielern, Trainern und leider oft auch den Eltern ruhig zu bleiben.

Früher war ich selber ein wilder, hektischer Spieler, aber durch die Schiedsrichterei habe ich mich selbst gezwungen, gelassener zu werden.

Es kostet mich oft Überwindung, nicht aggressiv zu reagieren, wenn sich Trainer oder Spieler über meine Entscheidungen aufregen oder "dumme" Kommentare abgeben. Als guter Schiedsrichter gebe ich dann einen passenden Spruch zurück, und meistens macht dann jeder wieder seine Aufgabe. Selbst viel ältere Spieler akzeptieren mich - meine Sprüche und meine Pfiffe.

Mir hat die Aufgabe als Schiedsrichter in dem letzten Jahr sehr geholfen, denn als eher kleinerer Mensch erhalte ich auf dem Platz Respekt und lerne, gelassener zu sein.

Nett ist es nebenbei, dass ich als Schiedsrichter pro Spiel rund elf Euro als Fahrgeld oder Spesen erhalte.