Vielleicht wird der gestrige Abend demnächst in die jüngeren Annalen der Hamburger Stadtentwicklungspolitik eingehen, denn Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk (GAL) und Kultursenatorin Karin von Welck verkündeten in der Freien Akademie der Künste den beabsichtigten Abschied von der bisher praktizierten Höchstpreispolitik beim Verkauf städtischer Grundstücke. Die Einsicht in verschiedenen Senatsbereichen sei vorhanden, dass manche Dinge anders gesehen werden sollten, räumte die parteilose Kultursenatorin ein.

"Man kann kreative Räume nicht von oben planen, das wird schiefgehen", meinte Hajduk, "es wird zukünftig mehr um die Frage gehen, wie wir diese Räume entwickeln können." Christine Ebeling, Sprecherin der Gängeviertel-Künstlerinitiative "Komm in die Gänge", erinnerte daran, dass die Chancen für diese Art der Freiraumschaffung und -bewahrung schon seit Jahren in der Stadt gegeben waren. "Viele jener Orte, in der von der Studie die Rede ist, sind für mich alte Bekannte." Doch um die Hoffnung auf allzu viel euphorisierenden Wandel zu dämpfen, hatte Hajduk den Abend mit dem Satz begonnen: "Wir sind nicht mit fertigen Konzepten hier."