“Gute Laune kann man essen“: Was nach einem Werbeslogan der Schokoladenindustrie klingt, ist wissenschaftlich belegt.

Holvede. Wie man sich gesund fröhlich isst, erklärte die Ernährungswissenschaftlerin am Sonnabend auf Einladung der Landfrauen Hollenstedt und Umgebung mehr als 100 Besucherinnen bei einem Frühstück im Gasthaus Heins in Holvede. Ihr Experten-Tipp: Vor allem Honig und Walnüsse sind demnach weit unterschätzte Stimmungsmacher.

Es sei wahr, dass Schokolade die gute Laune verbessere. Aber eben nur für kurze Zeit. Und die Folgen des übermäßigen Genusses sind bekannt: Man wird fett - und die gute Laune geht flöten. Renate Frank wirbt für die Renaissance eines der ältesten Süßigkeiten der Welt: Honig. Wie Schokolade erzeuge er den Botenstoff Serotonin, der im Gehirn die Stimmung regelt - nur viel besser. Honig enthalte mindestens 30 verschiedene Zuckerarten, die alle nacheinander ins Blut gingen. Das bedeutet: "Die Laune bessert sich so für viele Stunden", sagt die Ernährungswissenschaftlerin.

Die ideale Ergänzung zu Honig seien Walnüsse. "Eine Handvoll Walnüsse am Tag reicht", rät Renate Frank. Schon diese Portion, das würden Studien belegen, würden die Entwicklung klinischer Depressionen verhindern. Walnüsse beugen zudem noch Diabetes vor.

Wer Honig nicht mag: Bananen oder Avocados machen auch bessere Laune. Eine ähnliche Wirkung wie Honig habe auch die gute alte Kartoffel.

Renate Frank erläutert den Landfrauen ihr Rezept für ein echtes Wohlfühl-Dessert: Eine Banane (mit Schale!) auf den Rost im Backofen legen und bei höchster Temperatur so erhitzen, bis die Schale schwarz wird. Die Schale aufklappen, mit Kokos bestreuen, mit "Amaretto" oder "Baileys" beträufeln und auslöffeln. "Danach", verspricht die Ernährungswissenschaftlerin den Landfrauen, "haben Sie mit Sicherheit gute Laune!" Das zeigt Wirkung, das Publikum lacht jetzt schon.

Bei einem ausgewogenen Verhältnis der Fettsäuren bei der Ernährung sei der Mensch weniger gereizt und aggressiv. Deshalb empfiehlt Renate Frank, einmal in der Woche Fisch zu essen - aber richtig: "Fisch macht nur fröhlich, wenn er nicht gegrillt ist."

Vorträge wie dieser über neueste Ernährungstrends sollen den Landfrauen auch zu einem modernen Image verhelfen. "Wir haben immer mit dem Vorurteil zu kämpfen, wir würden nur stricken und Kuchen backen", sagt Susanne Dühn (48), Vorsitzende der Landfrauen Hollenstedt und Umgebung.

Dass sie ganz anders können, werden die Landfrauen am Freitag, 12. März, ab 17.30 Uhr im "Hollenstedter Hof" zeigen. In Zusammenarbeit mit dem Tostedter Modehaus Wilkens präsentieren sie eine Frühjahrsmodenschau. Models brauchen sie nicht - die Landfrauen gehen selbst auf den Laufsteg.