Schon mit sechs Jahren war Gitarrenmusik für mich das Größte. Ab da nervte ich meine Mutter damit, mir nun endlich eine Gitarre zu kaufen. Zu Weihnachten bekam ich eine wunderschöne akustische kleine Gitarre, auf der ich allmählich spielen lernte. Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, an dem ich auf dem Sofa saß und den Takt auf der Gitarre leise schlug- ich konnte noch nichts anderes.

Ich bekam Gitarrenunterricht und zupfte die Tonleiter rauf und runter. Ich spielte meiner Mutter jeden Abend mein gelerntes Stück voller Stolz, stundenlang, voller Eifer.

Mein Bruder war für mich der große Musiker und meine Schwester die große Musikerin, da sie beide schon lange Instrumente spielten.

Mein Bruder spielte Gitarre und brachte mir Kleinigkeiten bei, meine Schwester hingegen spielte Klavier, und ich mochte es sehr, ihr zuzuhören. Ich war mir sicher, da meine Familie so musikalisch war, dass die Gitarre mein Instrument sei.

Ich war jung und lernte schnell. Mein Gitarrenlehrer mochte mich sehr, da ich so viel zu Hause übte. Doch je älter ich wurde, umso weniger hatte ich Lust, weiterzuzupfen.

Im Alter von zehn Jahren hörte ich auf. Meine Leidenschaft war einfach weg. Zum Glück nicht lange. Nur drei Jahre später kribbelte es wieder in meinen Fingern. Mit 13 Jahren fing ich voller Vorfreude wieder an. Und liebte das Gitarrenspiel immer mehr. Ich lernte noch viel schneller. Ich spielte leise Zupflieder und laute Rocklieder.

Die Musik half mir immer sehr, mich nach schwierigen Situationen wieder zu beruhigen. Und das Spiel half mir, Lösungen zu finden. Die Musik hat jedes Mal mein Unglück heilen können.

Im Urlaub sitze ich am liebsten an einem See oder am Meer und spiele Musik.

Nicht jeder, denke ich, kann sich vorstellen, an einem fremden einsamen Ort zu sitzen und seiner Leidenschaft zu frönen. Doch für mich ist das das Schönste auf der Welt.

Ich spiele nun in einer Band und schreibe viele eigene Lieder. Ohne die Musik wäre ich nicht so geworden, wie ich bin.